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Geographie institutionellen Wandels. Eine vergleichende Analyse der Unternehmensnachfolge in Baden-Württemberg und dem spanischen Baskenland
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Glückler
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281982677
Soziale Institutionen werden zunehmend als wichtige Bedingung für die wirtschaftliche Entwicklung anerkannt. Da sie jedoch inter-regional variieren und vermeintlich "gute Institutionen" nur schwer zu imitieren oder transferieren sind, stellt sich sowohl für die Institutionenforschung als auch für die Wirtschaftsgeographie die Aufgabe, die Entstehung und Veränderung sozialer Institutionen zu qualifizieren. Diese Prozesshaftigkeit lässt sich empirisch am besten in Phasen des Wandels erkennen, weshalb sich das Vorhaben auf die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen richtet. Die Situation der Nachfolge, die für die langfristige Kontinuität des meist regional verwurzelten europäischen Mittelstands eine wachsende Herausforderung darstellt, dient sowohl als Untersuchungsgegenstand als auch als Anlass für institutionellen Wandel in zwischenbetrieblichen Interaktionsbeziehungen. Entsprechend verfolgt das Vorhaben zwei zentrale Ziele: erstens die Erklärung unterschiedlicher Formen und Verläufe der Unternehmensnachfolge aufgrund regionalspezifischer institutioneller Unterschiede und zweitens die Qualifizierung von Mechanismen des institutionellen Wandels im Anschluss an die Unternehmensnachfolge. Während die Erklärung regionalspezifischer institutioneller Wirkungen eine komparative Analyse erfordert, bedarf es zur Qualifizierung von Mechanismen institutionellen Wandels einer expliziten Prozessanalyse. Das Untersuchungsdesign sieht folglich einen regionalen Vergleich zwischen den erfolgreichen, innovativen und mittelständisch geprägten Regionen Baden-Württembergs und des spanischen Baskenlandes vor. Über einen Zeitraum von drei Jahren soll mithilfe qualitativer Panelbefragungen von Nachfolgern erstmalig eine explizite Prozessanalyse verfolgt werden, die zur Qualifizierung von Mechanismen institutionellen Wandels notwendig ist. Zur internen Validität der Erkenntnisse strebt das Vorhaben zusätzlich Gespräche mit den zugehörigen Übergebern, Mitarbeitern und verbundenen Unternehmen an. Insgesamt leistet das Vorhaben einen Beitrag zu einer Geographie institutionellen Wandels, die zur Aufklärung von Wirkungsdefiziten bzw. Fehlabstimmungen normativer Regulation auf die unternehmerische Handlungsebene beiträgt und Anknüpfungspunkte für institutionell kompatible Regionalpolitiken leisten soll.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen