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Grundlagenforschung in den Adamawa-Sprachen Nordost Nigerias

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282128451
 
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, den Kenntnisstand bislang kaum erforschter und beschriebener Adamawa-(Gur-)Sprachen Nordost Nigerias (des Baa, sowie der Sprachen des Nungura-Clusters (= Longuda), der Yungur-Gruppe, der Bikwin-Jen-Gruppe und der Tula-Waja-Gruppe) entscheidend zu verbessern. Ihr weitgehend zusammenhängendes Verbreitungsgebiet nördlich des Mittleren Benue, grenzt im Nordosten an die Region, die seit geraumer Zeit durch die Boko Haram Miliz bedroht und terrorisiert wird. Demgemäß ist zur Erreichung des Forschungsziels zum einen vorgesehen, Sprachaufnahmen und Aufzeichnungen aus früheren Forschungsreisen des Antragstellers, die z.T. noch nicht durchgängig ausgewertet sind, aufzubereiten, und Primärdaten und Analyseergebnisse gleichermaßen der Fachwelt und vor allem auch den Sprecher/innen vor Ort zugänglich zu machen. Um beide Zielgruppen nachhaltig zu erreichen, sollen die Materialien vorrangig auf Open Access Plattformen veröffentlicht werden. Zum anderen ist die deskriptiv-linguistische Auswertung und Analyse dieser Daten und Materialien vorrangige Forschungstätigkeit. Die vorhanden Materialien bieten eine solide Datenbasis für vergleichende und einzelsprachliche Studien zu verschiedenen Themen der Morphosyntax, so insbesondere zum Verbalkomplex und den formalen Besonderheiten der Tempus-Aspekt-Modus Systeme, zur Struktur der Nominalphrase und, in den Klassensprachen, zur nominalen Klassifikation. Im weiteren Kontext leisten die Studien auch einen gewichtigen Beitrag zur historisch-vergleichenden Forschung innerhalb des Adamawa-Gur Komplexes, dessen bislang noch hypothetische klassifikatorische Definition nachgerade tragfähiger morphologischer Isoglossen bedarf. Grundlegend für das Forschungsvorhaben und die Wahl der Sprachen sind vornehmlich drei Gesichtspunkte. 1) Dringlichkeit. Ihre insgesamt sehr mangelhafte Deskription und Dokumentation, aber auch die bedrohlichen Entwicklungen in ihrer Nachbarschaft, setzen die Adamawa-Sprachen NO Nigerias weit oben auf die Liste der Sprachen Afrikas, deren Studium oberste Priorität haben sollte. 2) Machbarkeit und Erkenntnisgewinn. Die deskriptiv-linguistische Auswertung der vorliegenden umfangreichen Materialien wird den bislang nur rudimentären Kenntnisstand hinsichtlich der grammatischen Strukturen dieser Sprachen entscheidend verbessern und damit eine weit aufklaffende Lücke schließen helfen. 3) Nachhaltigkeit. Der Umfang des Sprachmaterials, das aufbereitet und zugänglich gemacht werden soll, bietet über die Problemstellung dieses Vorhabens hinaus, einen substantiellen Beitrag auch zur Datenbasis von Spin-Offs, von weiteren Studien in Adamawa-Sprachen NO Nigerias. Verfügbarkeit von empirischen Daten hat derzeit für diese Region einen außerordentlich hohen Stellenwert. Obwohl Feldforschung durch die aktuelle Bedrohung erheblich behindert ist, besteht doch gerade auch wegen der soziolinguistischen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen erhöhter Handlungsbedarf.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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