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Polyploidie schafft Schönheit: Die Erforschung komplexer Rosengenome (Rosa L. sect. Caninae (DC.) Ser.)

Antragstellerin Dr. Christiane Ritz
Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Genetik und Genomik der Pflanzen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282205794
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Allopolyploide Hundsrosen können sich trotz ihres meist ungeraden (fünffachen) Chromosomensatzes mithilfe der einzigartigen Canina-Meiose sexuell fortpflanzen. Dabei wird nur ein Genom über das Pollenkorn aber vier Genome über die Eizelle weitergegeben. Anhand von Analysen repetitiver DNA haben wir die Genomzusammensetzung in Hundsrosen untersucht und Chromosomenmarker entwickelt, die die Unterscheidung der elterlichen Chromosomen in Hundsrosenhybriden erlauben. Wir konnten zytogenetische Techniken in Mitosen und Meiosen von Hundrosen sowohl mit klassischen (rDNA) als auch mit rosenspezifischen (CANR4-Satellit) Chromosomenmarkern etablieren. Die Kombination der verschiedenen Chromosomenmarker erlaubte uns, die paarenden von den nicht-paarenden Chromosomen zu unterscheiden. Wir konnten somit dokumentieren, dass sich in den beiden phylogenetisch getrennten Hundsrosengruppen (Subsekt. Rubigineae und Caninae) jeweils unterschiedliche Genome in der Meiose paaren. Ob Chromosomen an der Paarung in der Meiose teilnehmen oder nicht, beeinflusst auch ihre Struktur: So haben wir auf den nichtpaarenden Chromosomen deutlich mehr und größere Loci des CANR4-Satelliten gefunden. Ribosomale Loci werden in Hybriden nach den Erwartungen der Canina-Meiose additiv vererbt, die Transkription der Loci wird aber vom Canina-Typ aus der Subsect. Caninae dominiert. Im Projekt und darüber hinaus wurden eine Vielzahl von Genom-Skimmingdaten aus Rosen und Rosaceae zusammengetragen, die nun eine vergleichende Analyse des Rosaceae-Repeatoms erlauben. Basierend auf den Ergebnissen dieses Projektes konnten wir ein weiteres DFG/GAČR-Projekt mit dem gleichen Konsortium einwerben, wo anhand von nukleären low copy Genen der Ursprung der Hundsrosen und die allel-spezifische Sequenzevolution auf den homeologen Genomen untersucht wird.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017) Differential chromosome evolution in two dogrose lineages (Rosa sect. Caninae). In: Geobiodiversity – An Integrative Approach Expanding Humboldt's Vision, 01.-03.10.2017, Frankfurt am Main
    Laudien M, Herklotz V, Ritz CM, Lunerová J, Kovařík, A.
  • (2017) Insights into genome structure of two pentaploid dogroses harbouring a unique asymmetrical meiotic system. In: XIX International Botanical Congress, Shenzen, China
    Lunerová J, Herklotz V, Laudien M, Ritz CM, Kovařík A
  • (2018). The fate of ribosomal RNA genes in spontaneous polyploid dogrose hybrids [Rosa L. sect. Caninae (DC.) Ser.] exhibiting non‐symmetrical meiosis. The Plant Journal, 94(1), 77-90
    Herklotz V, Kovařík A, Lunerová J, Lippitsch S, Groth M & Ritz CM
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/tpj.13843)
  • (2019) Distinct 5S rDNA families mark bivalent and univalent chromosomes in pentaploid dogroses (Rosa, section Caninae). In: International Conference on Polyploidy, 11.6-14.6.2019, Ghent, Belgium
    Vozárová R, Lunerová J, Herklotz V, Volkov R, Ritz CM, Kovařík A
  • (2019) Does restricted recombination influence genome evolution in polyploid dogroses? In: Phylogenetic Symposium 2019, 22.-24.11.2019, Göttingen
    Herklotz V, Lunerová J, Vozárová R, Laudien M, Kovařík A, Ritz CM
  • (2020). Asymmetrical canina meiosis is accompanied by the expansion of a pericentromeric satellite in nonrecombining univalent chromosomes. Annals of Botany, 125 (7): 1025-1038
    Lunerová J, Herklotz V, Laudien M, Vozárová R, Groth M, Kovařík A & Ritz CM
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/aob/mcaa028)
 
 

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