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Siedlungs- und Landschaftsgeschichte der Nördlichen Frankenalb zur Bronze- und Eisenzeit

Antragsteller Professor Dr. Andreas Schäfer, seit 1/2023
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282541074
 
Das dreistufig konzipierte Forschungsprojekt widmet sich der Rekonstruktion von Siedlungsmustern und Nutzungsstrategien einer Mittelgebirgsregion in der Bronze- und Eisenzeit (ca. 2100 – 30 v. Chr.), am Beispiel des Einzugsgebiets der Weismain auf der Nördlichen Frankenalb anhand von archäologischen und geoarchäologischen Befunden. Nachdem der für die erste Projektstufe avisierte Nachweis einer metallzeitlichen Besiedlung und Nutzung der Jurahochflächen gelungen ist, sollen nun im zweiten Teil Detailanalysen hinsichtlich Kontinuitäten und Veränderungen der Siedlungsmuster sowie metallzeitlicher Landnutzung in zwei ausgewählten, nachweislich über einen längeren Zeitraum besiedelten Arealen folgen. Mittels einer kombinierten Methodik von flächigen Ausgrabungen, gezielten Sondagen und zahlreichen Altersanalysen aus ergrabenen Befunden sollen in der hier beantragten zweiten Projektstufe Aussagen zur Siedlungsgröße und -struktur in einzelnen Besiedlungsphasen erbracht werden. Die Anlage von ungestörten Bodenprofilen im Siedlungsumfeld zielt auf eine Chronostratigraphie der im Zuge vergangener Landnutzung und damit einhergehender Bodenerosion verlagerten Sedimente. Um Nutzungsaktivitäten innerhalb der Siedlungsareale, aber auch im unmittelbaren Umfeld der Siedlungen quantifizieren und besser differenzieren zu können, sollen neben der bewährten Methodik aus Makro- und Holzkohlerestbestimmungen und mikromorphologischen Untersuchungen auch Analysen auf molekularer Ebene mittels Biomarkern zum Einsatz kommen. Durch diesen Datenverbund können detaillierte Aussagen hinsichtlich Subsistenzwirtschaft sowie Veränderungen von Vegetation und Landschaft getroffen werden, was wiederum die Entwicklung eines lokalen Landnutzungsmodells gewährleistet. Eine dritte Projektstufe für unseren Kooperationspartner M. Fuchs von der Physischen Geographie der Universität Gießen ist bereits von anderer Seite finanziert. Sie hat die Erstellung eines Landschaftsentwicklungsmodells (landscape evolution model) zum Ziel.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Privatdozent Dr. Till Sonnemann, bis 12/2022
 
 

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