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Humane Bioverfügbarkeit von biomimetischen Zeaxanthin-Aggregaten

Fachliche Zuordnung Lebensmittelchemie
Ernährungswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282633789
 
Die alimentäre Aufnahme von Carotinoiden aus Obst und Gemüse wurde mit einer Vielzahl von positiven Gesundheitseffekten assoziiert, wie z.B. einer geringeren Inzidenz für altersbedingte Makuladegeneration, Katarakt, kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebs. Einige Carotinoide können vom Körper zu Vitamin A metabolisiert werden - ein Vitamin für welches in 122 Ländern weltweit ein Mangel berichtet wird. Insbesondere das Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren auf die Bioverfügbarkeit von Carotinoiden aus einer komplexen Matrix (Obst und Gemüse) ist nur unzulänglich aufgeklärt.Aufgrund unserer vorausgehenden Studien stellten wir die Hypothese auf, dass die natürlicherweise vorkommenden Aggregationsformen einen wichtigen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Carotinoiden aus Lebensmitteln haben könnten. In Fett gelöste Carotinoide sind in der Regel gut bioverfügbar, während kristalline Formen bislang eine deutlich geringere Bioverfügbarkeit aufwiesen. Jedoch enthalten die meisten Lebensmittel keine lipid-gelösten Carotinoide, sondern vielmehr verschiedenartig aggregierte Ablagerungsformen. Beispielsweise wurden fest- und flüssigkristalline Zustände beschrieben. Die gleichzeitige alimentäre Aufnahme von Nahrungsfetten verbesserte meist deren Bioverfügbarkeit, da diese dann während der Verdauung im Fett gelöst und aufgenommen werden können. Die Lösungsgeschwindigkeit der Carotinoide könnte jedoch drastisch von der jeweiligen Aggregatform abhängen. Ein positiver Effekt einer kleineren Partikelgröße bei gleichartigen Aggregaten wurde bereits gezeigt. Die Bioverfügbarkeit von verschiedenartigen, biomimetischen Aggregaten wurde jedoch bislang nicht mittels einer kontrollierten Humanstudie untersucht. Da im vorgelegten Vorhaben die beiden häufigsten in der Natur vorkommenden Aggregate (z. B. in Paprika, Kürbis, Mango, Papaya, Karotte, Tomate und anderen) untersucht werden , wird ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der Bioverfügbarkeit von Carotinoiden aus komplexen Lebensmitteln erwartet. Für die Untersuchungen wurde das Carotinoid Zeaxanthin gewählt, da dessen Aufnahme mit verschiedenen positiven Gesundheitseffekt assoziiert wird und da es jüngst in hohen Konzentrationen in verschiedenen neuralen Geweben gefunden wurde.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Reinhold Carle
 
 

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