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Erfassung von Schreibkompetenzen im Fach Englisch in der gymnasialen Oberstufe: Ein binationales Vergleichsprojekt

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282656461
 
Das Schreiben englischer Texte gehört zu einer der Kernkompetenzen in einer modernen Welt, in der Englisch die Lingua franca in der Wissenschaft und Wirtschaft ist. MEWS wird die erste Studie in Deutschland und der Schweiz zum Schreiben englischer Texte in der gymnasialen Oberstufe sein. Zentrale Fragestellungen sind: (1) Wo liegen die Schreibleistungen von Gymnasiasten zwei Jahre vor dem Abitur? (2) Wie werden die Schreibleistungen durch individuelle Faktoren (u.a. Intelligenz, Motivation, Vorwissen), familialen Hintergrund und außerschulische Faktoren beeinflusst? (3) Welche Rolle spielen schulische und unterrichtliche Faktoren für die Schreibleistungen? Die Schreibleistungen sollen von Gymnasiasten aus der Schweiz (N = 1.500) und aus Deutschland (N = 1.500) zu zwei Zeitpunkten erhoben werden. Pro Schülerin/Schüler sollen zu beiden Zeitpunkten zwei Texte geschrieben werden, so dass insgesamt 12.000 zu kodierende Essays entstehen.Auf der Basis der existierenden Literatur erwarten wir frühere Schreibleistungen ebenso wie bereits vorhandene rezeptive Englischkompetenzen als stärkste individuelle Prädiktoren der Schreibleistungen. Intelligenz und motivationale Maße (fachspezifisches Selbstkonzept und Interesse) sollten zusätzliche Effekte zeigen.Hinsichtlich der Effekte auf Unterrichtsebene sollte das Ausmaß an Übungen im argumentativen Schreiben einen erheblichen Einfluss haben. Andere Unterrichtsvariablen, die ebenfalls prädiktiv sein sollten, sind peer-feddback, eine kriteriale Bewertungspraxis von Texten sowie die Qualität des lexikalisch-grammatikalischen Unterrichts. Auf Systemebene sollte die deutlich geringere Expansionsrate des Schweizer Gymnasiums nach Kontrolle aller übrigen Variablen höhere Leistungen der Schweizer Schülerinnen und Schüler zur Folge haben.Zur Auswertung der Texte werden sowohl geschulte Rater als auch ein automatisches Essay-Scoring System (e-rater® von ETS) eingesetzt, um die Textqualität mehrdimensional zu bewerten. e-rater® ist eine Möglichkeit, die immensen Kosten der Kodierung offener Texte zu reduzieren. Zudem ist das System nicht anfällig gegenüber Beurteilereffekten (Milde oder Strenge). Das Projekt wird als Zwei-Länder-Unternehmen durchgeführt, um unterschiedliche Expertisen aus beiden Ländern zusammenzuführen. Auch solle es Effekte von Systemunterschieden auf Schreibleistungen aufdecken. Mit dem Projekt werden Grundlagen für Innovationen in der Bewertung und in der Unterrichtung von Schreibkompetenzen gelegt. Damit werden Erkenntnisse mit hoher praktischer Bedeutung für Lehrkräfte, der Ausbildung und die Steuerung von Bildungssystemen generiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Stefan Keller
 
 

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