Detailseite
Chronologie, Vernetzungen, Sozialstrukturen: Studien zur Münchshöfener Kultur am Erdwerk von Riedling, Niederbayern
Antragsteller
Dr. Ludwig Husty
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282751946
Die Münchshöfener Kultur Niederbayerns ist eine von zahlreichen jungneolithischen Gruppen, die sich durch weitreichende Kontakte auszeichnen. Allerdings ist sie nach wie vor weder relativ- noch absolutchronologisch genau einzuordnen, wodurch auf europäischer Ebene eine Wissenslücke entsteht: die Weitergabe von neuen Objekten und Praktiken kann zwischen Ost- und Westeuropa nicht im Detail nachgezeichnet und synchronisiert werden. Zudem fehlen selbst grundlegende Untersuchungen zu Wirtschaftsweise, Austauschnetzwerken oder Ritualverhalten, die helfen könnten, die Münchshöfener Kultur mit ihren Nachbarn zu vergleichen. Dies liegt daran, dass bisher noch keine größeren münchshöfenzeitlichen Fundplätze vollständig aufgearbeitet worden sind.Das hier beantragte Projekt will die außergewöhnlich guten Bedingungen im Erdwerk von Riedling, Niederbayern, nutzen, um die folgenden Ziele zu erreichen:1. Die Chronologie vor allem der späten Münchshöfener Kultur auf eine gesicherte relativ- und absolutchronologische Basis stellen, um überregionale Vergleiche zu ermöglichen.2. Grundlegende Erkenntnisse zur Wirtschaftsweise der Münchshöfener Kultur gewinnen.3. Kulturkontakte und Netzwerke vor allem in den Bereichen der Keramikherstellung, des Silexaustausches und der Innovationen im jungneolithischen Ritualverhalten nachzeichnen. Durch die vollständige Vorlage aller Fundgattungen kann Riedling zu einem Referenzplatz werden, der Forschungen zur Münchshöfener Kultur auf lange Sicht wesentlich mitbestimmen wird. Zusätzlich kann, auf gesicherter chronologischer Grundlage, zur Diskussion um die Ausbreitung von Innovationen, kulturelle Heterogenität und die Ausformung neuer Identitäten im Jungneolithikum beigetragen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Norwegen
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Daniela Hofmann