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Digitalisierung von Jean Pauls sämtlichen Briefen in Historisch-kritischer Ausgabe
Antragsteller
Professor Dr. Martin Grötschel
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282799084
Jean Paul gehört zu den wichtigsten Autoren deutscher Sprache überhaupt. Geboren in ein Zeitalter, das seinen Kommunikationsbedarf in ausgedehnten Korrespondenzen auslebte wie das unsere in den sozialen Netzwerken, gehört er auch zu den größten Briefschreibern, was die Qualität und den Umfang angeht. Dank der von ihm geführten Briefkopierbücher ist seine Korrespondenz in hoher Dichte überliefert (etwa 5000 Briefe).Jean Pauls Briefe sind von 1952 bis 1964 von Eduard Berend nach dessen Rückkehr aus der Emigration als III. Abteilung seiner lange vor dem Zweiten Weltkrieg begonnenen Historischkritischen Jean Paul-Ausgabe vollständig und nach noch immer gültigen wissenschaftlichen Standards ediert, mit Annotationen versehen und mit einem umfangreichen, kommentierten Register ergänzt worden.Diese III. Abteilung der Historisch-kritischen Jean Paul-Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls soll als Volltext strukturiert und inhaltlich ausgezeichnet im Internet frei zugänglich werden, und zwar unter Bewahrung der Band-, Seiten- und Zeilenzählung und einschließlich der Metadaten. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit Telota (BBAW) geplant. Die langzeitige Verfügbarkeit der Ergebnisse wird durch die BBAW gewährleistet.Seit 1992 wird an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Edition der Gegenbriefe als IV. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe erarbeitet; im Zuge der Kommentierung der Briefe an Jean Paul ist Berends Register digitalisiert und kontinuierlich überarbeitet worden, um ein gemeinsames Erschließungsinstrument für beide Brief-Abteilungen zu gewinnen. Eine direkte Verknüpfung dieses Registers, das dem aktuellen Forschungsstand entspricht und das jetzt schon über die Projektseite der Jean Paul Edition im Netz greifbar ist, mit den im Volltext erfassten Briefen Jean Pauls eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten ihrer Erschließung, sondern gibt ihnen auch eine Kommentierung zur Seite. Darin besteht der entscheidende Mehrwert gegenüber der gedruckten Ausgabe und gegenüber einer reinen Digitalisierung der Brieftexte.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortliche
Professor Dr. Markus Bernauer; Professor Dr. Norbert Miller