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Transnationale Produktionsräume: Stadträumliche Effekte der Bekleidungsindustrie und ihre planerische Regulierung an Produktionsstandorten in der westlichen Türkei und Südbulgarien (Istanbul, Tekirdag, Kardzhali)

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Humangeographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282963623
 
Dieses Forschungsprojekt betrachtet die stadträumlichen Auswirkungen der industriellen Güterproduktion und ihre stadtplanerische Regulierung an verschiedenen Stationen eines transnationalen Produktionsnetzwerks der Bekleidungsindustrie, das Produktionsorte in Südosteuropa mit westeuropäischen Modeunternehmen und Märkten verbindet. Ziel ist es, das Zusammenspiel lokal und transnational wirkender Kräfte in der baulich-räumlichen Entwicklung der ausgewählten Produktionsorte zu erfassen. Das Projekt erschließt wirtschaftsgeographische Forschungserkenntnisse zu globalen Güterketten und Produktionsnetzwerken für die Stadtforschung und greift damit einen in jüngster Zeit mehrfach formulierten Forschungsbedarf zur Konstitution transnationaler städtischer Räume auf.Die geplante Fallstudie umfasst drei Produktionsstandorte, an denen verschiedene Verarbeitungsschritte der gleichen Produkte mit unterschiedlicher Wertschöpfung angesiedelt sind: (1) ein Industriegebiet mit großmaßstäblicher Fabrikproduktion in der Region Tekirdag westlich von Istanbul, (2) das innerstädtische Gewerbe- und Wohnquartier Bagcilar in Istanbul mit Zulieferbetrieben und Heimarbeit, sowie (3) die Kleinstadt Kardzhali und ihr Umland im ländlichen Südbulgarien mit kleineren Nähfabriken. An diesen Orten werden die durch die Produktion geprägten stadträumlichen Entwicklungen, sowie die daran beteiligten Akteur_innen, Kräfte und Bedingungen und ihre räumlichen Reichweiten analysiert. Die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, welchen Einfluss transnationale Güterketten auf den städtischen Raum der Produktionsorte haben und wie groß die Handlungsspielräume lokaler Planung angesichts dieser machtvollen Zusammenhänge sind. Methodisch stützt sich die Untersuchung auf städtebauliche Bestandsaufnahmen und eine Analyse der Planungsgovernance auf Basis von Experteninterviews. Die besondere Aufmerksamkeit des Projekts gilt den Aktionsradien der beteiligten Akteur_innen aus Industrie und Planung und der Aushandlung der Interessenkonflikte im städtischen Raum: zwischen lokal und global, zwischen städtebaulichen Entwicklungen "von oben" und "von unten" und zwischen formellen und informellen Ökonomien und Bautätigkeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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