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Die Nusairi-Alawiten im spätosmanischen Staat

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282976985
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt hat die Auswirkung protestanischer Missionsaktivitäten und osmanischer Religionspolitik auf die Gemeinschaft der Nusairi-Alawiten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert untersucht. Dabei wurden Materialien verwendet, denen von anderen Arbeiten über Missionierung bisher wenig Beachtung geschenkt wurde. Dazu gehören Dokumente aus dem Osmanischen Archiv in Istanbul und online zugängliche Missionarsquellen. Im Rahmen der Auswertung dieser Quellen hat das Projekt den Ursprung des Konzepts „Korrektur des Glaubens“ gegenüber „nichtkonformen“ nichtsunnitischen Gruppen, das in Studien über die osmanische Religionspolitik während der Periode von Sultan Abdülhamid II. schon oft erwähnt und beschrieben wurde, aufgearbeitet. Ausgehend von koranischen Termini wie „Übertreibung der Religion“ und „Das Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen“ wurde die Entwicklung und Anwendung dieser Begriffe im Rahmen der „Korrektur des Glaubens“ analysiert. Außerdem hat das Projekt anhand von zwei konkreten Fallbeispielen gezeigt, wie der spätosmanische Staat die Frage der Konversion vom (heterodoxen) Islam zum Christentum/Protestantismus und die Frage der Konskription von bekehrten Muslimen gehandhabt hat. Als auf dem Forschungsprojekt basierende Folgeuntersuchung plant der Projektmitarbeiter, spätosmanische Ideen über „Zivilisation“ und „Wildheit“ in Grenzgebieten mit zeitgleichen Vorstellungen in anderen Weltregionen wie zum Beispiel in Lateinamerika zu vergleichen und somit einer globalgeschichtlichen Betrachtungsweise zugänglich zu machen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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