Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Alte Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283366663
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim war gegen Mitte des 17. Jahrhunderts mit 95 Steindenkmälern, darunter neun nachantiken Stücken, die größte im Rheinland. Als Initiator kann Graf Hermann von Manderscheid-Blankenheim gelten, der auch für ihre ungewöhnliche Präsentation im Burghof der Hauptresidenz Blankenheim sorgte: Dabei handelte es sich um eine Übereinanderstapelung von Denkmälern in neun Pilastern, columnae genannt, die an der Innenseite der Burgmauer errichtet waren. Im benachbarten Burggarten waren weitere 26 Römersteine - auf vier ansteigende Terrassen verteilt - aufgestellt. Ein Ordnungs- bzw. Sammelschema dieser 'Antiquitates' ist nicht erkennbar. Anregungen zür Präsentation seiner Römersteine erhielt Graf Hermann offensichtlich durch den Luxemburger Grafen Peter Ernst von Mansfeld und dessen Antikensammlung im Schloss „La Fontaine“ in Clausen ferner durch die Sammelleidenschaft Kaiser Rudolf II., mit dem Graf Hermann immer wieder in Kontakt stand. Die Blankenheimer Steindenkmälersammlung wurde ergänzt durch eine Sammlung von mehr als 3000 antiken Münzen - heute nicht mehr zu identifizieren - sowie durch Kleinfunde, unter denen Gemmen, Götterstatuetten aus Bronze, ferner „Vasen und Urnen“ genannt werden. Der Umfang der letztgenannten Antiken lässt sich allerdings nicht mehr rekonstruieren. Durch das Projekt ist es gelungen, eine Vorstellung vom Umfang und von der mehr als 400jährigen Entwicklung der gräflichen Kollektion von der Begründung bis heute zu gewinnen, die durch die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht wurde. Vor allem der Initiative von Ferdinand Franz Wallraf und von Franz Pick ist es zu verdanken, dass ein Teil der ehemaligen Blankenheimer Antikensammlung heute in Museen in Köln, Bonn und Trier erhalten bleib. Die Publikation wird in Form einer Monographie derzeit vorbereitet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Archäologie im Rheinland 2016 - ein Jahresrückblick. Archäologie im Rheinland 2016 (Stuttgart 2017) 17
    J. Kunow
  • Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim in der Eifel. ln: M. Bentz et al. (Hrsg.) Kölner und Bonner Archaeologica 6 (Bonn 2017) 201-220
    P. Noelke / N. Hanel
  • Das antiquarische Netzwerk des Sammlers Graf Hermann von Manderscheid-Blankenheim (1535 - 1604) - Eine Zwischenbilanz. In: D. Böschung / A. Schäfer (Hrsg.), Monumenta illustrata. Morphomata 41 (Paderborn 2019) 229-244
    N. Hanel
  • Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Archäologie im Rheinland, Darmstadt, 2019, 2018 (2019), Seite 140-143
    P. Noelke / N. Hanel
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung