Ursprungskonstellationen, Gründungsnarrative und Urszenen von Wissenschaftlerbiographien. Eine fallrekonstruktive Vergleichsstudie zu frühen Bildungsprozessen einer Disposition für den Forscherberuf auf der Basis biographischer Interviews und Gruppendiskussionen.
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Gegenstand des Projekts war die Rekonstruktion wichtiger Lebensphasen und Bildungsprozesse in der Genese eines professionaiisierten Berufshabitus von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Das Projekt hebte ab auf typische Bildungsprozesse in den Anfängen einer beruflichen Sozialisation, in der sich neben fachlichen Qualitätsstandards auch eine persönliche Faszination für Gegenstände und die Tätigkeit des Forschens bilden. Bei vielen Forschenden haben solche Bildungsprozesse bereits eingesetzt, bevor eine Entscheidung für eine akademische Laufbahn getroffen wurde. Dabei spielen außerschulische Aktivitäten des Erkundens, Sammelns, Grabens, Experimentierens, Naturbeobachtens eine große Rolle, in denen der Faszination für eine Sache nachgegangen wird und epistemische Tugenden des Forschen erworben werden. Das Projekt zielte auf die Rekonstruktion der Anfänge solcher Aktivitäten eines selbstorganisierten Lernens in ihrem Zusammenhang mit förderlichen sozialisatorischen lnteraktionsprozessen in Elternhaus, Schule und Peer Group. Von lnteresse waren insbesondere autobiographische Lebenserinnerungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen an die Anfänge ihrer jeweiligen Bildungsgeschichte, auf die sie die Faszination für ihren Gegenstand zurückführen. Das methodische Forschungsdesign des Projekts folgte einem Ansatz der Rekonstruktion solcher Bildungsprozesse anhand autobiographischer offener lnterviews mit beruflich bereits erfolgreichen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen (Professur; Direktorat) aus verschiedene Fächerdisziplinen zum Zwecke eines Vergleichs von Gemeinsamkeiten und Differenzen und einer ldentifikation von typischen Merkmalen von Anfängen einer wissenschaftlichen Bildungsgeschichte. Ergänzt wurden die lnterviews durch Gruppendiskussionen mit jungen angehenden Forscher:innen. Die Auswertng der lnterviews und Gruppendiskussionen erfolgte mit der Methode der objektiv hermeneurtischen Sequenzanalyse.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Objektiv-hermeneutische Falldiagnostik im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Vom Fall zur Theorie (2018, 9, 5), 157-192. American Geophysical Union (AGU).
Franzmann, Andreas
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Objektive Hermeneutik: Einleitung. ln: Franzmann, Andreas; Scheid, Claudia; Rychner, Marianne; Twardella, Johannes (Hg.) Objektive Hermeneutik utb 5944
Franzmann, Andreas
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The method of sequence analysis within the framework of Objective Hermeneutics - Origins and exemplification. ln: Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen lnteraktion. Ausgabe 23 (2022)
Andreas Franzmann
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Urszenen der Wissenschaft. (2024). American Geophysical Union (AGU).
Franzmann, A. & Bauder, T. (Eds.)
