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Die Macht des Gesichts. Büste, Kopf- und Körperbild in Mittelalter und Früher Neuzeit

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28361065
 
Die Bilder, die der Mensch sich vom Menschen macht, sind vielfältiger und nicht selten widersprüchlicher Natur. Dem Porträt liegen Bildkonzepte zugrunde, die zwischen den Polen der Ähnlichkeit und Differenz, Präsenz und Absenz, dokumentarischer und magischer Bildfunktion pendeln. Das Paradox des Phänomens „Porträt" berührt daher kulturelle Grundfragen von Erinnerung und Konservierung einerseits sowie von Lebendigkeit und (mentaler wie materieller) Belebung andererseits. Gesicht, Kopf und Büste gelten in diesem Zusammenhang als die zentralen Ausdrucks- und Bedeutungsträger, Ausgehend von der Frage, welche kulturellen Kodierungen sich mit dem Faszinosum des menschlichen Antlitzes als wesentlichem Agenten in der Repräsentation des Individuums verbinden, werden Fragen nach der Genese des Porträts, den Modi der Darstellung des menschlichen Kopfes und der Physiognomie/ Pathognomik des Gesichts mit solchen nach den Strategien der Präsenzgenerierung des Porträts sowie den damit verbundenen bildmagischen Vorstellungen und medialen Charakteristika verbunden. In epochenübergreifender Verklammerung sollen neue Aspekte der Funktions- und Wirkungsweisen von Kopf- und Büstenbildern in Mittelalter und früher Neuzeit erarbeitet werden. Das Netzwerk betritt auch da wissenschaftliches Neuland, wo verstärkt Fragen des historischen Körperverständnisses in den Blick geraten und Beiträge aus den Bereichen der Neurophysiologie, Medizingeschichte und Theologie Blickwinkelerweiterungen zu einer kunsthistorischanthropologischen Neubewertung des Kopfes und seiner Bilder schaffen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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