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Zur Entstehung und Stabilisierung sozialer Bewegungen. Eine historische Soziologie der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR

Antragsteller Dr. Alexander Leistner
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283792710
 
Die Dissertation verbindet den Anspruch alternative Erklärungsansätze innerhalb der Soziologie sozialer Bewegungen zu entwickeln und eine generalisierende, im engen Sinne gesellschaftswissenschaftliche Perspektive auf die Geschichte der DDR-Friedensbewegungen einzuführen. Auf der Basis biographisch-narrativer Interviews mit Langzeitaktivist/innen und unter Einbezug von Zeitzeugeninterviews und historischer Studien wurde der Untersuchungsgegenstand der Arbeit analytisch mehrfach durchdrungen. Die Arbeit fokussiert dabei auf den Zusammenhang zwischen der Stabilisierung des Engagements auf der Ebene der Akteure (Mikro), der fragilen Stabilisierung einer sozialen Bewegung (Meso) und der spezifischen Konfliktstruktur der Gesellschaft (Makro).Sie leistet dabei zweierlei: Es wird als neuartiger analytischer Baustein für die Soziologie sozialer Bewegungen das Konzept der Schlüsselfiguren entwickelt und angewendet, mit dessen Hilfe sich die Entstehung sozialer Bewegungen als einer informellen Rollenordnung erklären lässt.Damit wird ein analytisches Instrumentarium zur Historisierung sozialer Bewegungen vorgeschlagen und exemplarisch auf die unabhängige Friedensbewegung in der DDR(und deren Entwicklung nach 1989) angewendet. Im konkreten Fall wird erstens herausgearbeitet, dass sich die Friedensbewegung im Verlauf der Entwicklung als konfliktreiches In- und Neben-einander von vier inhaltlichen Strömungen konstituiert: als Kriegsablehnungs-, als Reform-, als Protest- und als Emanzipationsbewegung.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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