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Entwicklung einer Methodenkombination zur großräumigen Bestimmung der ökosystemaren Leistungen von Rentierweidegebieten

Subject Area Physical Geography
Term from 2007 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 28382366
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Übergeordnetes Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Methodenkombination zur großräumigen Bestimmung der ökosystemaren Leistung von Rentierweidegebieten. Dieses Ziel wurde über fünf aufeinander aufbauende Ansätze verfolgt. Logistische Probleme bei der Projektdurchführung erzwangen weit reichende inhaltliche, konzeptionelle und methodische Modifikationen des Projekts gegenüber der ursprünglichen Antragstellung. Daraus ergab sich auch letztlich ein erheblich größerer zeitlicher Aufwand, aber auch ein insgesamt größerer Datenpool, der ausgewertet werden konnte und der die inhaltlichen und methodischen Aussagen deutlich stärkte. Es wurden Energieäquivalente oberirdischer Phytomasse über kalorimetrische Verfahren bestimmt, um so die potenzielle Leistung einzelner Standorte zu ermitteln. Die Umweltbedingungen an den jeweiligen Standorten wurden erfasst und mit Hilfe statistischer Verfahren hinsichtlich ihres steuernden Einflusses auf die oberirdischen Futterressourcen untersucht. Die für eine großräumige Übertragung notwendigen flächenhaften Informationen wurden aus Fernerkundungsdaten, Geländemodellen und Klimadatensätzen abgeleitet. Die Arealnutzung durch Rentiere wurde auf der Basis von Telemetrie analysiert. Die biophysischen Rahmenbedingungen der Weideareale sollten in Beziehung gesetzt und als Gesamtleistung eines Distrikts ermittelt werden, um darüber die Zukunftsfähigkeit der aktuellen Nutzung ermitteln zu können. Sämtliche fünf methodischen Einzelschritte dürfen zum Ende des Projekts als insgesamt grundsätzlich gangbar angesehen werden, jedoch scheiterte die Entwicklung einer neuen Methodenkombination aufgrund unerwarteter Ergebnisse bei der Ermittlung der ökosystemaren Leistung als Funktion der standörtlichen Bedingungen, in deren Folge auch eine flächenhafte Übertragbarkeit nicht möglich war. Diese methodisch schwerwiegende Erkenntnis ist sehr bedeutsam für künftige Studien, da hiermit gezeigt werden konnte, dass eine auf Phytomasse bezogene Betrachtung arktisch-alpiner Landschaften an deren mikrotopographischer Differenzierung nicht vorbei kommt. Hier konnte gezeigt werden, dass die an diese Kleinräumigkeit gekoppelten ökologischen Funktionszusammenhänge nachweislich im Kontext von Phytomasseverfügbarkeit, Produktivität und darin enthaltener energetischer Futterressourcen von großer Bedeutung sind. Landmanagementsysteme, die sich ledig vorhandener Fernerkundungsdaten bedienen, sind mit extrem großen Unsicherheiten bei quantitativen Abschätzungen von Weideressourcen behaftet.

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