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Die aktuelle Klimavariabilität und Gletscherentwicklung in Zentralasien - eine Fallstudie zur Akkumulationszone des Fedtschenkogletschers im Pamir

Antragstellerin Dr. Astrid Lambrecht
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284055954
 
Die Gletscher im zentralen Pamir scheinen deutlich weniger von den generell beobachteten Klimaveränderungen beeinflusst zu sein wie die Gletscher in vielen anderen Gebirgsregionen. Fernerkundungsuntersuchungen deuten darauf hin, dass speziell die Gletscher im zentralen Pamir während des letzten Jahrzehnts Masse hinzugewonnen haben. Allerdings sind diese Signale widersprüchlich und zudem nicht gleichmäßig über die Region verteilt. Im Rahmen eines internationalen Programms welches die Klimavariabilität und die Gewinnung einer Paläoklimaserie aus einem hochalpinen Eiskern zum Ziel hat, beantragen wir ein Forschungsprojekt in dem die rezente Klimaentwicklung und die Akkumulationsvariabilität auf der Basis von kombinierten geophysikalischen und glaziologischen Messungen im Hauptakkumulationsgebiet des Fedtschenkogletschers im Pamir untersucht werden soll. Diese Akkumulationsbecken liegt über 5100 m Meereshöhe und bildet eines der größten Akkumulationsgebiete in der gesamten Region. Detaillierte Bodenradarmessungen sollen die räumliche wie auch die zeitliche Variabilität der Schneeakkumulation dokumentieren. Diese Ergebnisse werden mit Daten aus Schneeschächten und von flachen Firnkernbohrungen zur Validierung und zur Extraktion von zusätzlichen Klimaparametern, vornehmlich des Temperatursignals, kombiniert. Auf dieser Basis kann die Klimaentwicklung der letzten Dekaden studiert und mit den langen Beobachtungsreihen der Wetterstationen aus der Vergangenheit korreliert werden. Zusätzliche Messungen der Eisdickenverteilung, der Oberflächendeformation und derEisgeschwindigkeiten werden verwendet um den rämlich verteilten Massentransport zu bestimmen und mit der Akkumulationsverteilung zu vergleichen. Zudem erlauben die Messungen die Identifikation einer ideale Bohrstelle für die geplante Eiskerntiefbohrung zu. Die Kombination dieser verschiedenen Messungen und der verfügbaren Klimadaten bildet die Basis für eine Evaluierung der Sensitivität der Gletscherreaktion auf einzelne Klimaparameter. Damit kann erstmals auf der Basis von Felddaten, in Kombination mit Fernerkundungsdaten und meteorlogischen Informationen die Sensitivität der Akkumulationszone auf klimatische Variationen bewertet werden. Diese Analyse wird das Verständnis der beobachteten Gletscherveränderungen im Pamir im klimatischen Zusammenhang deutlich verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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