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Corpus Inscriptorum Vitebergense (CIV). Wittenberger Universitätsangehörige von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1502 bis 1648)
Antragsteller
Professor Dr. Markus Wriedt
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284113033
Die kursächsische Universität Wittenberg (Leucorea), ihre Professoren und Studenten waren bis weit in das 17. Jahrhundert hinein für die Rezeption und Durchsetzung der Reformation nicht nur in zahlreichen Territorien und Städten des Heiligen Römischen Reiches, sondern auch in weiten Teilen der mittel-, nord- und ostmitteleuropäischen Länder prägend. Gewissermaßen als geistig-wissenschaftliche ‚Drehscheibe’ verfügte die Leucorea durchgängig über hohe Immatrikulationsfrequenzen und trug ganz entscheidend zur Ausbildung politisch, gesellschaftlich und kulturell einflussreicher protestantischer Eliten innerhalb und außerhalb des Heiligen Römisches Reiches bei. Gleichwohl fehlen noch immer valide personengeschichtliche Datengrundlagen, um die in Wittenberg initiierten, europaweiten Prozesse von Wissensdistribution und -diffusion – die vielfach pauschal beschriebene „Weltwirkung der Reformation“ (GERHARD RITTER) – in ihren Quantitäten und Qualitäten konkret nachzeichnen und abbilden zu können. Mit dem beantragten Forschungsprojekt Corpus Inscriptorum Vitebergensis (CIV) werden erstmals zentrale serielle Quellengattungen zur Wittenberger Universitätsgeschichte für weiterführende Forschungen in Form einer relationalen Personendatenbank aufbereitet. Deren Grundlage bildet die Überführung der Wittenberger Universitätsmatrikeln, auf die bislang nur über ältere, teilweise fehlerhafte Editionen zugegriffen werden kann. Die hier ermittelten und identifizierten personenbezogenen Einträge werden durch die Erschließung zentraler, bislang kaum oder noch überhaupt nicht von der Forschung beachteter, überwiegend serieller Quellen ergänzt. Mit dem Forschungsprojekt CIV werden neue und innovative Wege beschritten, die auch über bereits bestehende Forschungsrepositorien weit hinausgehen. Es handelt sich beim Forschungsprojekt CIV somit um eine wissenschaftliche Dienstleistung im Sinne historischer Grundlagenforschung, die interdisziplinär nutzbar – nicht nur für genuin historisch arbeitende Wissenschaftler aller Disziplinen – valide personenbezogene Daten dauerhaft zur Verfügung stellt. Aufgrund der in den vergangenen 18 Monaten gesammelten Erfahrungen und Datenbestände konnten einige Angaben des Erstantrages korrigiert und verifiziert werden. Die bisher geleistete Datenaufnahme erlaubt nunmehr eine präszise Antragstellung für den geplanten Abschluss des Projekts und bestätigt dessen Grundannahmen aus dem Erstantrag.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Matthias Asche