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Corpus Inscriptorum Vitebergense (CIV). Wittenberger Universitätsangehörige von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1502 bis 1648)

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284113033
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Professoren und Studenten der kursächsischen Landesuniversität Wittenberg waren bis weit in das 17. Jahrhundert hinein für die Rezeption und Durchsetzung von Reformation, lutherischer Theologie, aber auch von gelehrten juristischen und medizinischen Wissensbeständen nicht nur in zahlreichen Territorien und Städten des Heiligen Römischen Reiches, sondern auch weiten Teilen der mittel-, nord- und ostmitteleuropäischen Länder prägend. Gewissermaßen als geistig-wissenschaftliche Drehscheibe verfügte die Leucorea durchgängig über hohe Immatrikulationsfrequenzen und trug entscheidend zur Ausbildung politisch, gesellschaftlich und kulturell einflussreicher protestantischer Eliten innerhalb und außerhalb des Heiligen Römisches Reiches bei. Gleichwohl fehlten bisher valide personengeschichtliche Grundlagen, um die in Wittenberg initiierten, europaweiten Prozesse von Wissensdistribution und -diffusion nachzeichnen zu können. Das Forschungsprojekt „Corpus Inscriptorum Vitebergense (CIV). Wittenberger Universitätsangehörige von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1502 bis 1648)" bereitete zentrale serielle Quellengattungen der Wittenberger Universitätsgeschichte für weiterführende Forschungen in Form einer Personendatenbank auf. Dabei zeichnet sich das Forschungsprojekt insgesamt durch den Rückbezug zu den Originalquellen aus, die in Kooperation mit den besitzenden Einrichtungen digitalisiert und online zugänglich gemacht wurden. Die Grundlage bildet die Überführung der ca. 64.000 Einträge in der Wittenberger Universitätsmatrikel im Untersuchungszeitraum, auf die bislang nur über ältere, teilweise fehlerhafte Editionen zugegriffen werden konnte. Im weiteren Projektverlauf wurden personenbezogene Daten aus bislang kaum oder noch überhaupt nicht von der Forschung beachteten, seriellen Quellen zur Wittenberger Universitätsgeschichte ergänzt. Für ca. 1.000 Datenbankeinträge konnten bereits entsprechende Einträge in die Gemeinsame Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek zugeordnet und Links zu weiteren Datenrepositorien hinterlegt werden. Zudem sind 158 biographische Skizzen und theologische Profile zu graduierten Absolventen der Wittenberger Theologischen Fakultät, die im Rahmen eines Teilprojektes erarbeitet wurden, in die Datenbank integriert. Die Einbindung der Ergebnisse entsprechender Projekte zur Medizinischen sowie zur Juristischen Fakultät ist vorgesehen. Als wissenschaftliche Dienstleistung im Sinne historischer Grundlagenforschung ist die Personendatenbank CIV interdisziplinär nutzbar – nicht nur für genuin historisch arbeitende Wissenschaftler aller Disziplinen, sondern etwa auch für Philosophen, Literatur- und Kulturwissenschaftler und Historische Bildungsforscher sowie für historisch interessierte Laien. Weiterführende Hinweise zu den Wittenberger Universitätsbesuchern können über die integrierte Kommentarfunktion mit allen interessierten Datenbanknutzern geteilt werden.

 
 

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