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Eine oberdeutsche Handelspraktik und das kaufmännische Wissen um 1500

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284225552
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Mittelpunkt des Projekts stand die Analyse einer handschriftlich überlieferten oberdeutschen Handelspraktik (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 18.4. Aug. 4°), die wahrscheinlich im Jahr 1511 angelegt wurde, als Zeugnis kaufmännischen Wissens der Zeit um 1500. Vergleichend herangezogen wurden weitere oberdeutsche Handelspraktiken und andere Fachtexte (zum Beispiel Rechenbücher) des 15. und vor allem 16. Jahrhunderts (unter anderem Lorenz Meders Handelsbuch von 1558). Dabei erwiesen sich Handelspraktiken des späten Mittelalters und der beginnenden Neuzeit als gewichtige, bislang noch keineswegs ausgeschöpfte Quellengruppe, für welche die Wolfenbütteler Handschrift ein für nordalpine Verhältnisse frühes und besonders umfangreiches Beispiel bildet. Unter Verknüpfung wirtschafts- und kulturgeschichtlicher Ansätze wurden die Produktion, die Ordnung und die Präsentation dieses spezialisierten Handlungswissens untersucht. Beobachtet wurde der fortlaufende Rekurs auf bereits institutionalisiertes Wissen. Dieses wurde – je nach Form der Handelspraktik als firmeninternes Notizbuch oder als für einen breiteren Adressatenkreis zusammengestelltes Handbuch – dem jeweiligen Gebrauchszweck in Ordnung und Präsentation angepasst. Dabei konnte in derartigen Kompendien aktuelles Praxiswissen mit bereits ‚veraltetem‘ Wissen auf jeweils spezifische Weise zusammengeführt werden.

 
 

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