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Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland (VOHD) XI, 20: Tibetische Handschriften und Blockdrucke Teil 20: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Hs. Or. 2511 bis Hs. Or. 2903, beschrieben von Saadet Arslan
Antragsteller
Professor Dr. Tilman Seidensticker
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284360599
Den umfangreichsten Teil der hier beschriebenen Manuskripte bildet die Literatur des tibetischen Buddhismus mit seinen vielfältigen Gebets- und Ritualtexten, Sutras und Dharanis, Kommentaren sowie philosophischen Werken.Im vorliegenden Katalog werden 282 Manuskripte beschrieben, die überwiegend Ritualtexte des tibetischen Buddhismus, insbesondere des Mahayana (theg-pa chen-po) und Vajrayana (rdo-rje theg-pa), behandeln. Die Texte bieten Adepten, die sich auf den Übungsweg begeben, zahlreiche und vielfältige Methoden (thabs), um zur Freiwerdung zu gelangen - vor allem Meditation (sgompa), Visualisierung (bskyed-pa) und Rezitation (bzlas-pa). Ein zentrales Mittel bei der religiösen Praxis sind Sadhanas (sgrub-thabs), d.i. eine bestimmte Sorte von Ritualtexten, die festgelegte Vorschriften für die (Meditafions)übungen beinhalten. Zur Eliminierung von Hindernissen, die den Übungsweg blockieren können, werden unterstützende Abwehr- oder Beschwichtigungsrituale (zlog-pa, mnan-pa etc.) vorgelegt.So ließe sich der Inhalt kurz unter dem Titel "Das Rüstzeug eines tibetischen Yogi" subsumieren.Neben diesen gängigen, mittlerweile gut erschlossenen Ritualvorschriften (vgl. VOHD Bde. XI, 5 - XI, 14), befinden sich unter den katalogisierten Handschriften auch Quellen, die den verschiedenen einheimischen tibetischen Wissenschaften, beispielsweise der Astrologie, Divinationskunde und Medizin, zuzuordnen sind. Eine eigene Textsammlung bilden die Handschriften Hs. or. 2862 bis Hs. or. 2903. Sie besteht aus insgesamt 41 Manuskripten, die inhaltlich zusammenhängen und in den Kontext der rDzogs-chen-Lehren einzuordnen sind. Entnommen ist sie dem Lehrzyklus Zab-tig chos-dbyings rang-gsal, der als Schatzwerk (gter-ma) von dem aus mNga'-ris (West-Tibet) stammenden Schatzfinder (gterston) Gar-dbang rdo-rje geborgen worden sein soll. Der Schatzfinder ist besser bekannt als mNga'-ris gter-ston (Pad-ma) Gar-dbang rdo-rje rtsal (1640-1685).Der Katalog besitzt ein detailliertes Register der Werktitel, Personen-, Götter- und Ortsnamen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen