Parlamentarische Karrieren im Vergleich
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt hat für Deutschland zum ersten Mal umfassende Parlamentarierdaten für die gesamte Nachkriegszeit und über die Bundes‐ und die Landesebene systematisch erhoben. Damit ist eine neue Datengrundlage geschaffen für zahlreiche politikwissenschaftliche Fragestellungen, insbesondere zu politischen Karrieren in Mehrebenen‐Systemen, ihrer Verknüpfung oder Entkoppelung, aber auch zu den Effekten von Wahlreformen oder generell Wahlregeln in gemischten Wahlsystemen, zur deskriptiven Repräsentation, und vielem mehr. Überrascht hat uns, wie deutlich der Befund ist, dass die Bundesebene und die Landesebene hinsichtlich politischer Karrieren ‚worlds apart‘ sind, weitestgehend entkoppelt sind. Es gibt auf der normalen Parlamentarierebene – anders sieht es aus beim politischen Führungspersonal aus – kaum Permeabilität der Karrieren entweder aus dem Land in den Bund oder in die andere Richtung. Das ist auch im Zeitverlauf relativ konstant. Dieser Befund selbst stellt auch ein inhaltlich‐theoretisches Rätsel dar: warum nutzen Landesverbände ihre Macht der Listenerstellung nicht, um einen stärken Aufstieg von Landespolitikern in die Bundespolitik zu befördern. Warum nutzen die Parteiführungen in den Ländern nicht ihre Nominierungsmacht für das Protegieren von ihnen loyal ergebenen Politikern (mit den antizipierbaren Effekten für die Geschlossenheit der Bundestagsfraktionen)? Unsere bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass die bedeutsame Elitenzirkulation beim Führungspersonal und die ausbleibende Elitenzirkulation auf der Ebene der einfachen Parlamentarier miteinander in Beziehung stehen. Wer darauf spekuliert, aus einer gehobenen Position im Land auf eine gehobene Position in der Bundespolitik zu wechseln, wird die Geschlossenheit der Bundesfraktionen als politischen Wert schätzen. Die Auswertung unserer reichhaltigen Daten in Hinsicht auf diese oder andere Fragestellungen ist allerdings noch nicht zu Ende.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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2017: Mixing Candidates, Separating MPs, Getting Accountability? The Separation of Career Tracks in the Federal German Polity, 1949‐2009 Party Competition in European Multi‐level Systems, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), Mannheim, Deutschland, 24.11.2017
Schröder, Valentin; Manow, Philip
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2017: When Lost Causes Are All the Reason: Germany’s Mixed‐ member Electoral System and the De‐coupling of Parliamentary Career Paths, 1949‐2009 The Political Economy of Mixed‐Member Systems. Workshop, Hanse‐Wissenschaftskolleg (HWK), Delmenhorst, Deutschland, 06.10.2017
Schröder, Valentin; Manow, Philip
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Political Careers in a Federal Polity: State and National MPs in Germany, from 1949 to 2009 Micro‐foundations of party democracy. The re‐inforcing and cross‐cutting consequences of party membership and non‐party affiliation, Fritz‐Thyssen‐ Stiftung; Universität Bremen, Bremen, Deutschland, 20.07.2017
Schröder, Valentin; Manow, Philip
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2018: Picking from Pools of Different Sizes: Candidate Selection within Large and Small Parties EPSA 8th Annual Conference, European Political Science Association (epsa), Wien, Österreich, 22.06.2018
Schröder, Valentin; Manow, Philip
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2018: The Spoils of Agent Office: Determinants of Parliamentarian Behaviour Under Intra‐Party Elite Conflict, 12th ECPR General Conference, European Consortium for Political Research (ECPR), Hamburg, Deutschland, 25.08.2018
Schröder, Valentin; Manow, Philip
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(2019). Parliaments Day by Day: A Collective Database to Answer the Question Who was in What Parliament, Party and Party Group. Annual Meeting of the European Political Science Association, Belfast
Turner‐Zwinkels, T., Huwyler, O., Frech, E., Manow, P., Goet, N., Bailer, S., & Hug, S.
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(2020). Controlling the Share? Gender Quotas and the Context Dependent Gap Between Representative – Ambition and Distributional Outcomes
Frech, E., Manow, P., & Turner Zwinkels, T.