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Kurt Schwitters' intermediale Netzwerke der Avantgarde - Die Reihe Merz (1923-1932) und Merz-Drucksachen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 285657063
 
Kurt Schwitters benannte die von ihm 1923-1932 herausgegebene multimediale Avantgarde-Zeitschriftenreihe nach seinem eigenen umfassenden Kunstkonzept Merz. Die wesentlichen Prinzipien von Merz sind das Überschreiten von medialen und strukturellen Grenzen und das Verwenden fremden Materials jeglicher Art zur künstlerischen Verarbeitung. In der Reihe Merz lassen sich Interessen und Verfahrensweisen des Künstlers inhaltlich wie strukturell gebündelt ablesen. Eine genaue wissenschaftliche Analyse der Reihe kann daher entscheidende Erkenntnisse zu Entwicklung und künstlerischen Strategien des Gesamtwerks sowie zur Verortung von Merz in der internationalen Avantgarde liefern. Dieses einzigartige Dokument der Zwischenkriegszeit will das Projekt Kurt Schwitters` intermediale Netzwerke der Avantgarde - Die Reihe Merz (1923-1932) und Merz-Drucksachen erstmals vollständig in seinen strukturellen und gestalterischen Besonderheiten interdisziplinär erforschen und im Rahmen einer umfassenden wissenschaftlichen Aufbereitung in digitaler und gedruckter Form präsentieren. Die vielfältigen Bezüge zu Schwitters` Werbe-Drucksachen sollen die Perspektive hinsichtlich der zweckorientierten Anwendung seiner typografischen Konzepte erweitern und sein transgressives Agieren im Hinblick auf die Grenze von Kunst und Gebrauchsgrafik sichtbar machen. Die struktursprengende Formen- und Themenvielfalt der Reihe hat dazu geführt, dass diese bisher weder bzgl. ihrer publizistischen Organisation als Zeitschrift untersucht, noch die in ihr enthaltenen material- und kunstformenübergreifenden Beiträge unter vollständiger Berücksichtigung der Quellenlage erforscht und in den Gesamtkontext der Serie eingebettet wurden. Das beantragte Projekt möchte einen neuen Zugang zur Reihe Merz ermöglichen: Unter Einbeziehung bisher unerforschter Materialien werden die Merzhefte im Rahmen der umfassenden inhaltlichen und gestalterischen Prinzipien von Schwitters` Kunst betrachtet und als wesentlicher Teil seines gesamtkünstlerischen Konzepts präsentiert. Die formalen und gestalterischen Besonderheiten des Materials bedingen eine möglichst anschauliche Aufbereitung sowie die Vernetzung unterschiedlicher Medien. Die editionswissenschaftlichen Herausforderungen verlangen zudem innovative Konzepte bei der Gestaltung der digitalen Infrastruktur, womit entscheidende Weiterentwicklungen im Bereich der Digital Humanities angeregt werden. Dieser Sachlage Rechnung tragend, ist das Trier Center for Digital Humanities integrativ an der Durchführung des Vorhabens beteiligt. Nur im interdisziplinären Austausch können tragfähige Begrifflichkeiten und formale Strukturmodelle entwickelt werden, die geeignet sind, die Komplexität des Gegenstands zu erfassen. So leistet das Projekt nicht nur einen interdisziplinären Beitrag zur Schwitters-Forschung, sondern fördert zudem die Erweiterung des literaturwissenschaftlichen Instrumentariums und der technischen Möglichkeiten im Bereich des elektronischen Publizierens.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Kooperationspartner Professor Dr. Wolfgang Lukas
 
 

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