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Die neuronalen Grundlagen der Interaktion zwischen kognitiver Kontrolle von Emotionen und wertbasierter Entscheidungsfindung

Antragstellerin Dr. Carmen Morawetz
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 285863256
 
Unser tägliches Entscheidungsverhalten wird massiv von der Aussicht auf Belohnung bestimmt. Die Bewertung von Belohnungen ist dabei eng mit Emotionen verknüpft. Zum Beispiel kann ein Resultat einer Entscheidung als positiv/negativ empfunden werden und Freude/Wut auslösen. Darüberhinaus, beeinflussen unsere tägliche Stimmung, unser Stressniveau und momentaner Gefühlszustand unsere Entscheidungen. Die Interaktion von Entscheidungsfindung und Emotionen wurde bisher auf einer theoretischen und Verhaltensebene untersucht; die neuronalen Grundlagen sind allerdings zu großen Teilen unklar.Wert-basierte Entscheidungen können als Entscheidungsprozess zwischen mindestens zwei Optionen definiert werden. Der Wert der beiden Optionen beruht dabei auf einer subjektiven Einschätzung. Dieser Entscheidungsprozess kann durch erwartete oder unmittelbare Emotionen beeinträchtigt werden. Erwartete Emotionen beinhalten kognitive Vorhersagen über die emotionalen Konsequenzen in Bezug auf das Resultat einer Entscheidung. Bei unmittelbaren Emotionen handelt es sich um Gefühle, die beim Entscheiden selbst erfahren werden. Wir gehen davon aus, dass interne emotionale Zustände kognitiv kontrollierbar sind und dadurch wertbasierte Entscheidungen beeinflusst werden können. Emotionsregulation kann somit dazu genutzt werden, den Einfluss von Emotionen auf wertbasierte Entscheidungen zu untersuchen. Der vorliegende Projektantrag verfolgt folgende Ziele: Die Untersuchung des Effekts von 1) unmittelbaren Emotionen auf Entscheidungsfindung; 2) Emotionsregulation unmittelbarer Emotionen auf Entscheidungsfindung; und 3) unterschiedlichen Regulationszielen (z.B. Verstärken oder Abschwächen der Emotion) auf den Entscheidungsprozess. Dazu sind drei separate Verhaltens- und drei funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) Experimente an gesunden Probanden geplant. In Experiment 1 wird untersucht, wie Emotionsregulation intertemporales Entscheidungsverhalten beeinflusst (Bewertung von Optionen). In Experiment 2 steht der Einfluss von Emotionen auf Entscheidungsverhalten unter Risiko im Mittelpunkt (Handlungsauswahl). In Experiment 3 wird der Einfluss von Emotionsregulation auf antizipierte Konsequenzen und die Bewertung des Resultats von Entscheidungen anhand sekundärer Belohnungen untersucht (Antizipation von Belohnung und Bewertung des Resultats). Alle drei Experimente verfolgen einen multi-methodologischen Analyseansatz, in dem computerbasierte Modellierung von Entscheidungsverhalten mit standardmäßigen univariaten und multivariaten Analysemethoden von fMRT Daten kombiniert werden. Diese Modell-basierte Analyse des Entscheidungsprozesses dient dazu relativ subtile Veränderungen im Entscheidungsverhalten sowohl auf einer inter- als auch intra-individuellen Ebene aufzuzeigen. Zusammenfassend wird mittels der im Projektantrag vorgeschlagenen Experimente eine systematische und mechanistische Charakterisierung von Emotionsregulationseffekten auf Entscheidungsfindung angestrebt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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