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Koordination der Klinischen Forschungsgruppe 155

Subject Area Cardiology, Angiology
Term from 2006 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 18652202
 
Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung mit gravierender sozioökonomischer und medizinischer Relevanz. Obwohl die Behandlung der Herzinsuffizienz entscheidend verbessert werden konnte, sind die Patienten erheblich eingeschränkt, und die 5-Jahres-Sterblichkeit liegt bei über 50%. Durch die zunehmende Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung und die Abnahme der Sterblichkeit durch Herzinfarkt, als häufigste Ursache der Herzinsuffizienz, nimmt die Prävalenz der Herzinsuffizienz kontinuierlich zu. Sie beträgt 1-2% in der Gesamtbevölkerung und 5-10% in der Altersgruppe der über 75jährigen (EuroHeart Failure Survey, Eur Heart J 2003). Pathophysiologisch ist Herzinsuffizienz als eine Systemerkrankung zu verstehen, bei der die kardialen Faktoren - reduzierte Pumpleistung und Arrhythmieneigung - im Sinne eines ¿circulus vitiosus durch neurohumorale Mechanismen aggraviert werden. Die intensive Forschung auf dem Gebiet der neurohumoralen Mechanismen konnte die entscheidenden therapeutischen Errungenschaften der vergangenen Jahre mit der Einführung von Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) und der ß-Blocker erzielen. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass weitere therapeutische Fortschritte durch besseres Verständnis der Umbauvorgänge am Myokard selbst und der Myokardregeneration erzielt werden können. Hier liegt der Fokus der geplanten Klinischen Forschergruppe. Für die Störung der Herzmechanik und die Entstehung von Rhythmusstörungen sind molekulare Umbauvorgänge (Remodelling, Phänotypänderung) entscheidend, die wesentlich durch eine veränderte hämodynamische Belastung des Myokards verursacht und gesteuert sind. Im Herzen sind Vorlast und Nachlast entscheidende Kenngrößen der Herzmechanik. Gleichzeitig stellen sie die entscheidenden Determinanten der physiologischen und pathologischen Genexpression dar. Hierbei bezeichnet Vorlast die vermehrte Kammerfüllung und Vordehnung des Myokards, Nachlast den Auswurfwiderstand und die systolische myokardiale Wandspannung. Unabhängig von der primären Ursache führen Änderungen von Vor- und Nachlast zum Umbau des Herzmuskels, zur Hypertrophie, zur Arrhythmogenese und zur Insuffizienz. Nach Myokardinfarkt finden diese Umbauvorgänge am primär nicht-infarzierten vermehrt belasteten Myokard statt, bei arterieller Hypertonie, bei Vitien, bei genetischen Erkrankungen ubiquitär Myokard.
DFG Programme Clinical Research Units
 
 

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