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Morphologie als wissenschaftliches Paradigma Zur Aktualität eines naturphilosophischen Begriffs

Antragsteller Dr. Ralf Müller, seit 10/2016
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 285971450
 
Mit der herausgehobenen Stellung der Lebenswissenschaften im 21. Jahrhundert gewinnt der Begriff der Morphologie an Aktualität auch für die Philosophie.Als den Rahmen einzelwissenschaftlicher Forschung übersteigendes Paradigma unterläuft der Morphologiebegriff die Trennungen von Lebens-, Natur- und Kulturwissenschaften und hat deshalb die Funktion eines umfassenden, wissenschaftlichen Orientierungsideals. Damit wird er auch zum Gegenstand für eine zeitgemäße Kulturphilosophie, die - wie Ernst Cassirer gezeigt hat - in engem Austausch mit der Theorie und Empirie der Lebens- und Kulturwissenschaften stehen muss. Cassirers Diagnose eines paradigmatischen Status des morphologischen Gestaltbegriffs für die Wissenschaft markiert den Ausgangspunkt des Forschungsprojekts.Von hier aus soll die Analyse in drei Schritten durchgeführt werden: Erstens wird auf einer allgemeineren Ebene die vorläufige Klärung des Morphologiebegriffs und seine Explikation als Paradigma in der Gegenwart angestrebt, um dann zweitens Cassirers Diagnose als historische Parallele zur Gegenwart auszuwerten, den Gestaltbegriff in seiner Funktion für die Natur- und Geisteswissenschaften der 1920er bis 1940er Jahre zu beleuchten und seinen Einfluss auf die Kulturphilosophie Cassirers sowie den beginnenden Strukturalismus betrachten zu können. Die Auswertung erlaubt dann drittens, die historischen und systematischen Bezüge für die heutige Kulturphilosophie herauszuarbeiten.Mit dem Ziel, sich eines Desiderats des deutsch- und französischsprachigen Forschungsraums anzunehmen, kooperieren ausgewiesene Nachwuchsforscher der Kulturphilosophie und Anthropologie mit etablierten Wissenschaftlern aus Deutschland und Frankreich.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Ralf Becker, bis 10/2016
 
 

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