Ein gesunder Lebensstil und seine Assoziation zum Risiko von Gallensteinerkrankung

• Antragstellerin: Dr. Janine Wirth
• Fachliche Zuordnung: Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286519862

Gallensteinleiden ist eine Stoffwechselstörung mit einer hohen Prävalenz in westlichen Ländern. Des Weiteren wurden Gallensteine mit einer erhöhten Sterblichkeit sowie einem erhöhten Risiko von schweren chronischen Krankheiten, wie Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen, in Verbindung gebracht. Die kombinierte Wirkung veränderbarer Lebensstilfaktoren auf das Risiko der wichtigsten chronischen Krankheiten ist enorm; ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von Gallensteinleiden könnten daher vergleichbar sein. Da die gemeinsame Wirkung eines Ernährungs- und Lebensstil-Musters auf das Risiko der Entwicklung von Gallensteinen bislang noch nicht erforscht wurde, ist das Hauptziel des vorliegenden Projektes den Zusammenhang zwischen einem a priori definierten gesunden Lebensstil-Musters (einschließlich abdominale Adipositas, Ernährung und Alkohol, körperliche Aktivität und Zigarettenkonsum) und dem Risiko von Gallensteinleiden zu untersuchen. Vorangehend wird in einem weiteren Projekt das am besten geeignete Ernährungsmuster für diesen Score identifiziert. Dazu werden die drei Ernährungsmuster alternate Mediterranean diet (aMed), der alternative Healthy Eating index (AHEI) und die DASH Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) mit dem Risiko für Gallensteine untersucht und verglichen. Daten aus zwei großen US-Kohortenstudien, der Health Professionals Follow-Up Studie (HPFS) und der Nurses Health Studie (NHS), die zusammen etwa 170.000 Personen aus Gesundheitsberufen umfasst, werden verwendet, um diese Forschungsfrage zu untersuchen. Expositionen und neu diagnostizierten Krankheiten wurden alle zwei Jahre aktualisiert, darunter auch Gallensteine und Gallenblasenentfernung. Für die Hauptanalyse wird ein Score gebildet, der relevante Lebensstilfaktoren (eine gesunde Ernährungsweise (abhängig von den Ergebnissen durch aMed, AHEI oder DASH abgebildet), moderaten Kaffeekonsum, körperliche Aktivität, abdominale Adipositas und Zigarettenkonsum) einschließt. Jede Lebensstil-Komponente trägt zum Score anhand bestimmter Kriterien bei, die eine Einstufung als nicht-schützend (kein Punkt) oder schützend (1 Punkt) erlaubt. Die Summe aller Lebensstilkomponenten bildet den gesamten gesunden Lebensstil-Score, mit einem möglichen Bereich von 0 bis 5 Punkten (entspricht minimale bis maximale Einhaltung). Um den Zusammenhang zwischen diesem gesunden Lebensstil und dem Risiko von Gallensteinleiden zu bewerten, wird multivariable Cox-Regression angewendet. Mit Abschluss dieser Analyse kann die Gesamtwirkung dieses Musters sowie die kombinierten Wirkungen der einzelnen Lebensstilfaktoren abgeschätzt und verwendet werden, um die vielversprechendsten Strategien für die primäre Prävention von Gallensteinleiden und ihren Folgeerkrankungen zu entwickeln.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien
• Internationaler Bezug: USA
• Gastgeber: Professor Dr. Edward Giovannucci