Produktionskosten bei der Blicktäuschung im Basketball – Einflussfaktoren im Einzelsetting und im Interaktionsszenario
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Täuschungshandlungen im Sport wurden bisher nicht systematisch erforscht. Wir haben uns im Rahmen beider Projektförderphasen der Blicktäuschung im Basketball gewidmet. Das erste übergeordnete Ziel war es, diejenigen Faktoren zu untersuchen, die im Kontext sportlicher Leistung relevant sind (z.B. Instruktionen, Übung, Täuschungshäufigkeit, Expertise) und die Wirkung einer Blicktäuschung modulieren. Bei der Blicktäuschung passt ein*e Basketballspieler*in den Ball in eine Richtung, während er oder sie den Kopf in die entgegengesetzte Richtung orientiert. Da die Kopfrichtung mit der Passrichtung interferiert, sind die Reaktionen auf Pässe mit Blicktäuschung langsamer und fehleranfälliger als Reaktionen auf Pässe ohne Blicktäuschung. Dieses Ergebnismuster wird als Blicktäuschungseffekt bezeichnet. Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Studien zum Blicktäuschungseffekt verweisen auf dessen Robustheit. Grundsätzlich verringert oder vergrößert sich der Effekt zwar in Abhängigkeit der experimentellen Manipulation, er verschwindet jedoch niemals vollständig. Eine aus den Studien abgeleitete Empfehlung für die Sportpraxis umfasst das Erlernen von Strategien zur Aufmerksamkeitskontrolle. Die Person, die eine Blicktäuschung ausführt, erfährt ebenfalls einen Konflikt, da sie zwei räumlich inkompatible Bewegungen generieren muss: eine Passbewegung in eine Richtung und eine Kopfdrehung in die entgegengesetzte Richtung. Dies wird als Antwort-Antwort-Inkompatibilität bezeichnet und ist mit Kosten (z.B. erhöhte Fehlerrate und Reaktionszeiten) während der Handlungsplanung verbunden. Im Kontext von Täuschungshandlungen im Sport bezeichnen wir diese Kosten folgend als Finten-Produktionskosten. Das zweite übergeordnete Ziel des Projekts bestand in der Etablierung eines geeigneten Paradigmas zur Untersuchung von Fintenproduktionskosten bei der Blicktäuschung im Basketball im Einzel- und im Interaktionsszenario. Weiterführend wurden auch hier diejenigen Faktoren erforscht, die von praktischer Relevanz sind (z.B. Übung mit der Aufgabe, Anstrengungsinstruktionen, Expertise). Die Studien zeigen, dass Finten-Produktionskosten durch Übung moduliert und sogar überwunden werden können, solange die Bewegung vor der Ausführung mental vorbereitet wird.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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How to Trick Your Opponent: A Review Article on Deceptive Actions in Interactive Sports. Frontiers in Psychology, 8.
Güldenpenning, Iris; Kunde, Wilfried & Weigelt, Matthias
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Is the head-fake effect in basketball robust against practice? Analyses of trial-by-trial adaptations, frequency distributions, and mixture effects to evaluate effects of practice. Psychological Research, 84(3), 823-833.
Güldenpenning, Iris; Schütz, Christoph; Weigelt, Matthias & Kunde, Wilfried
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The impact of global and local context information on the processing of deceptive actions in game sports. German Journal of Exercise and Sport Research, 48(3), 366-375.
Güldenpenning, Iris; Alaboud, Mustafa Alhaj Ahmad; Kunde, Wilfried & Weigelt, Matthias
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Electrify your Game! Anodal tDCS Increases the Resistance to Head Fakes in Basketball. Journal of Cognitive Enhancement, 4(1), 62-70.
Friehs, Maximilian A.; Güldenpenning, Iris; Frings, Christian & Weigelt, Matthias
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Processing head fakes in basketball: Are there ironic effects of instructions on the head-fake effect in basketball?. Human Movement Science, 67, 102499.
Güldenpenning, Iris; Weigelt, Matthias & Kunde, Wilfried
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Cognitive load reduces interference by head fakes in basketball. Acta Psychologica, 203, 103013.
Güldenpenning, Iris; Kunde, Wilfried & Weigelt, Matthias
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Head-fake perception in basketball: the relative contributions of expertise, visual or motor training, and test repetition. International Journal of Sport and Exercise Psychology, 20(1), 202-222.
Güldenpenning, Iris; Kunde, Wilfried & Weigelt, Matthias
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Processing deceptive information in sports: Individual differences for responding to head fakes depends on the attentional capability of the observer. Psychology of Sport and Exercise, 51, 101764.
Güldenpenning, Iris; Weigelt, Matthias; Memmert, Daniel & Klatt, Stefanie
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Action outcome probability influences the size of the head-fake effect in basketball. Psychology of Sport and Exercise, 68, 102467.
Güldenpenning, Iris; Jackson, Robin C. & Weigelt, Matthias
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Practice reduces the costs of producing head fakes in basketball. Psychological Research, 88(2), 523-534.
Böer, Nils Tobias; Weigelt, Matthias; Schütz, Christoph & Güldenpenning, Iris
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Producing deceptive actions in sports: The costs of generating head fakes in basketball. Human Movement Science, 87, 103045.
Güldenpenning, Iris; Weigelt, Matthias; Böer, Nils Tobias & Kunde, Wilfried
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Context-specific adaptation for head fakes in basketball: a study on player-specific fake-frequency schedules. Psychological Research, 88(5), 1702-1711.
Güldenpenning, Iris; Böer, Nils T.; Kunde, Wilfried; Giesen, Carina G.; Rothermund, Klaus & Weigelt, Matthias
