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Prospektiv randomisierter Vergleich zwischen digitaler Tomosynthese mit synthethischer 2D-Bildgebung und herkömmlicher Vollfeld-Mammographie (TOSYMA)

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286538777
 
In der TOSYMA-Studie wird prospektiv randomisiert geprüft, ob die Digitale Tomosynthese (DBT) mit synthetischem 2D-Bild zu einer klinisch relevanten Steigerung der Screening-Detektionsrate invasiver Mammakarzinome im Vergleich zum Standard, der digitalen 2D-Mammographie, führt. Ein erwarteter Anstieg der Karzinomdetektion durch den Einsatz der Tomosynthese könnte allerdings auch die Folge einer Überdiagnostik darstellen. Aus diesem Grund ist es wichtig zu prüfen, ob der Einsatz der DBT neben einer Steigerung der Karzinomdetektion auch zu einer Minderung von Intervallkarzinomen führt. Im Studienprotokoll wurden daher zwei primäre Zielparameter – die Detektionsrate invasiver Mammakarzinome und die kumulative 24-Monatsinzidenz von invasiven Intervallkarzinomen – definiert. Das multiple Testproblem wird durch die Anwendung einer hierarchischen Testprozedur gelöst, bei der die Detektionsrate als erste und die Intervallkarzinomrate als zweite geordnete Hypothese getestet wird. Die Reihenfolge der Hypothesen entspricht der natürlichen Hierarchie im medizinischen Kontext: eine Verminderung der Intervallkarzinomrate ist nur im Falle einer erhöhten Karzinomdetektion zu erwarten. Die initiale Fallzahlkalkulation erfolgte entsprechend der Hypothesenhierarchie und der zum Zeitpunkt der Studienplanung intendierten primären Zielsetzung der Studie ausschließlich auf Grundlage des ersten primären Endpunktes (Detektionsrate). Da die Untersuchung der Intervallkarzinomrate zur Bewertung potenzieller Überdiagnostik durch den Einsatz der Tomosynthese sowohl im nationalen als auch internationalen Kontext in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, erscheint es wichtig, nicht nur für die Evaluation der Detektionsrate, sondern auch für die Evaluation der Intervallkarzinomrate eine adäquate statistische Power zu erzielen. Dies erfordert eine Erhöhung der initial kalkulierten Fallzahl von 80.000 auf 120.000 Frauen. Die überarbeitete Fallzahlkalkulation, in der sowohl die Detektionsrate als auch die Intervallkarzinomrate berücksichtigt werden, erfolgte ohne Kenntnis der Daten aus der zurzeit noch rekrutierenden TOSYMA-Studie. Alle Planungsannahmen basieren auf Daten aus kürzlich publizierten Studien: Die Annahmen bzgl. des ersten primären Endpunktes, auf denen die initiale Fallzahlplanung beruhte, wurden gemäß zwischenzeitlich verfügbar gewordener Daten aktualisiert. Das multiple Signifikanzniveau von 5% wird durch die angestrebte Anpassung nicht inflationiert. Die beantragte Fallzahlerhöhung bietet das einmalige Potential, beide Primärhypothesen zu evaluieren und damit weltweit bislang fehlende Antworten hinsichtlich der Wirksamkeit der Brustkrebs-Früherkennung mit Tomosynthese zu liefern. Die Umsetzung einer separaten Studie zur Evaluation der Intervallkarzinome wäre – allein wegen der enormen Fallzahlen – wenig praktikabel und auch äußerst ineffizient, da zwei separate Studien eine deutlich größere Gesamtfallzahl erfordern würden.
DFG-Verfahren Klinische Studien
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Stefanie Weigel
 
 

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