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RESPONDER Studie - Diagnose einer pathologischen Komplettremission durch eine Vakuum-assistierte Biopsie nach neoadjuvanter Chemotherapie bei Mammakarzinom

Antragsteller Professor Dr. Jörg Heil
Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286676905
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In den letzten Jahren erhalten immer mehr Patientinnen mit Brustkrebs eine medikamentöse Behandlung vor der operativen Entfernung des Tumors in der Brust (=neoadjuvante systemische Therapie). Dieser neoadjuvanten Therapie gelingt es in bis zu 80% der Patientinnen alle Krebszellen bereits vor der Operation zu entfernen. Für diese Patientinnen könnte die Brustoperation – der Goldstandard zum Nachweis von übrig gebliebenen Krebszellen – unnötig und eine “Übertherapie” sein. Es fehlt jedoch ein alternatives Verfahren zur Operation, welches zuverlässig feststellen kann, ob noch Krebszellen nach der neoadjuvanten Therapie übrig sind oder nicht. Wir haben untersucht, ob eine minimal-invasive, bildgeführte Biopsie in der Lage ist, zuverlässig übrig gebliebene Krebszellen nachzuweisen - mit dem Ziel unnötige Brustoperationen für diese Patientinnen in Zukunft zu vermeiden. In die Studie wurden 452 Frauen eingeschlossen, bei denen eine studienspezifische bildgeführte Biopsie vor der leitlinien-gemäßen Brustoperation durchgeführt wurde. Es sollte gezeigt werden, dass es der bildgeführten Vakuum-assistierte Biopsie (VAB) im Vergleich zur Operation in weniger als 10% misslingt, übrig gebliebenen Krebszellen nachzuweisen. Die bildgeführte VAB verpasste in 37 von 208 Frauen (17,8%) durch die Operation bestätigte Krebszellen. Folgende Punkte sollten in Betracht gezogen werden: 1. In 19 von diesen Fällen (51,4%) wäre das Versagen vermeidbar gewesen 2. Wenn die Biopsie mit der größten Nadelgröße durchgeführt wurde, gab es keine falsch negativen Ergebnisse. (Falsch negativ bedeutet, dass im Biopsat keine Krebszellen gefunden wurden, jedoch im Operationspräparat.) 3. Wenn man die Ergebnisse mit der Bildgebung vor der Operation (z.B. Ultraschall, Mammographie) und der bildgeführten Biopsie kombiniert, dann konnte die Rate der übersehenen Krebszellen auf 6,2 % reduziert werden. Obwohl das primäre Studienziel nicht erreicht wurde, liefern diese Ergebnisse wichtige Ergebnisse für zukünftige Forschung. Weitere Verbesserungen des Verfahrens scheinen nötig und möglich, um zukünftigen Patientinnen ohne verbliebene Tumorzellen nach neoadjuvanter Therapie die Folgen einer unnötigen Brustoperation zu sparen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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