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Unterschiedliche Rollen zweier Glykan-Typen für die Zellbindung und den Zelleintritt von Merkelzell-Polyomavirus
Antragsteller
Professor Dr. Thilo Stehle, seit 11/2018
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269564371
Das Merkelzell-Polyomavirus (MCPyV) ist ein Verursacher des seltenen aber äußerst aggressiven Merkelzellkarzinoms (Feng et al., 2008; Shuda et al., 2008). Während in anderen Viren der Polyomafamilie die initiale Bindung des Virus an die Zelloberfläche (und zum Teil auch sein Eintritt in die Zelle) durch sialylierte Glykanstrukturen der Zelle vermittelt wird, benötigt das MCPyV zusätzlich Vertreter einer weitere Glykanklasse, die der sulfatierten Glukosaminoglykane (GAGs), für die Infektion (Neu et al., 2012; Schowalter et al., 2011). Unser Ziel ist es, die individuellen Funktionen der beiden unterschiedlichen Glykantypen zu bestimmen, die an der Infektion durch das MCPyV beteiligt sind. Zu diesem Zweck werden wir strukturbiologische Experimente (Röntgenstrukturanalyse, NMR Spektroskopie und native Massenspektrometrie) mit zellbiologischen Infektionsexperimenten verbinden und überdies speziell für das MCPyV synthetisierte Glykomakromolekülen einsetzen. Mit der Kombination dieser Methoden planen wir, den Ablauf der ersten Schritte der MCPyV Infektion auf molekularem Level aufklären. Da es sich bei GAGs um biologische Makromoleküle handelt, die natürlicherweise chemisch inhomogen vorkommen und kommerziell nicht in nötiger Menge und Qualität erhältlich sind, werden wir für dieses Projekt chemisch homogene GAG-Oligosaccharide selbst herstellen und diese Oligosaccharide anschließend in strukturbiologischen und zellbiologischen Experimenten einsetzen. Das Projekt umfasst daher auch ein Stück Methoden(weiter)entwicklung im Bereich der sulfatierten GAGs, wobei unsere methodischen Entwicklungen zukünftig auch der Untersuchung anderer GAG-abhänginger Virusinfektionen dienen sollen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Bärbel Blaum, bis 11/2018