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Menstruationszyklusabhängige Variation von Stimmung, Grübeln, und Cortisol im Alltag: Ein Vergleich von Frauen mit und ohne Prämenstruelle Dysphorische Störung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286902933
 
Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) nach DSM-5 ist gekennzeichnet durch emotionale, körperliche und verhaltensmäßige Veränderungen während der prämenstruellen Phase des Monatszyklus, die mit klinisch relevantem Leiden und/oder deutlicher Beeinträchtigung der psychosozialen Funktionsfähigkeit einhergehen. Mögliche Pathomechanismen der Störung sind bislang unzureichend geklärt, u.a. wird eine pathologische Dysregulation der endokrinologischen Stressachse diskutiert. In der ersten Förderphase verglichen wir im Rahmen einer Ambulanten Assessment (AA) Studie spontane Verläufe subjektiver und physiologischer Prozesse im Alltag über den Monatszyklus hinweg bei Frauen mit PMDS und gesunden Frauen. Die bislang erzielten Ergebnisse zeigen bei betroffenen Frauen deutliche zyklusbezogene Abweichungen bezüglich subjektivem Erleben, dem Zusammenspiel kognitiver und affektiver Prozesse im zeitlichen Verlauf sowie im Hinblick auf subjektive und physiologische Stressreaktivität im Alltag. In der zweiten Förderphase möchten wir an einer neuen Stichprobe von Frauen mit PMDS (n=65) und gesunden Frauen (n=65) a) gruppen- und zyklusspezifische Effekte induzierter Aufmerksamkeitsfokussierungen im Alltag (Rumination, Achtsamkeit) untersuchen. Zu diesem Zweck erfolgen AA-Messungen an 2*4 Tagen eines Monatszyklus (Follikelphase, späte Lutealphase). Wir erwarten hier differenzielle Effekte der beiden Induktionsmodi auf momentane Stimmung, Kognitionen und Cortisolausschüttung im Alltag, dies insbesondere bei Frauen mit PMDS in der Lutealphase. b) Im Rahmen eines Measurement Burst Designs soll in einem Follow-Up nach vier Monaten bei den Frauen mit PMDS ein wiederholtes AA über 2*4 Tage durchgeführt werden, das es erlaubt, neben der Prädiktion des klinischen Verlaufs der PMDS-Symptomatik durch die erfassten Alltagsmerkmale im AA (Niveau und und Variabilität von Stimmung und Kognitionen, Reaktivität auf differenzielle Induktionsmodi sowie Ausmaß subjektiver und physiologischer Stressreaktivität) diese sog. AA-Phänotypen selbst im Längsschnitt zu untersuchen und deren Zyklusabhängigkeit sowie potenzielle Einflussfaktoren auf unterschiedlichen Zeitebenen (momentane Ebene, Burst-Ebene, Personen-Ebene) zu bestimmen. Mit unserer AA-Studie und dem hier intendierten Measurement Burst Design wird ein in der Zyklusforschung völlig neuer Forschungsansatz realisiert. Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich wichtige Erkenntnisse zu potenziellen stressbezogenen subjektiven und endokrinologischen Mechanismen bei der PMDS ableiten, für die in einem nächsten Schritt gezielt präventive und therapeutische Interventionen für betroffene Frauen abgeleitet werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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