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Die sanfte Stimme des Aktivismus. Lobbying und Reformbestrebungen von Christen in Bezug auf sexuelle Rechte und häusliche Gewalt in Botsuana und Südafrika

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 287078197
 
Das Projekt nimmt religiös-politischen Aktivismus christlicher Organisationen in Botsuana und Südafrika zum Ausgangspunkt für eine ethnographische Analyse des Verhältnisses von zwei unterschiedlichen Modalitäten dieses Aktivismus, nämlich "Lobbying" und "Reformbestrebung". Ein Vergleich dieser beiden Modalitäten verspricht wichtige Einsichten in Formen des Aktivismus, die an verschiedene Publika gerichtet und durch unterschiedliche "Kommunikationsrichtungen" charakterisiert sind: "Lobbying" ist durch einen "bottom-up"-Ansatz gekennzeichnet (d.h. Bürger versuchen politische Entscheidungsträger zu beeinflussen), während "Reformbestrebungen" einem "top-down"-Ansatz folgt (d.h. "reformierte" Aktivisten versuchen, Einfluss auf "nicht-reformierte" Bürger auszuüben). Konkret untersucht das Projekt religiös-politischen Aktivismus, der sich gegen die Rechte sexueller Minderheiten (Unterprojekt zu Botsuana) wendet, sowie Aktivismus im Bereich der sexuellen Gewalt gegen Frauen (Unterprojekt zu Südafrika). Diese Untersuchung erlaubt wichtige Einsichten darin, wie christliche Organisationen in Afrika gegenwärtig in eine neue Phase des zivilgesellschaftlichen (und oft konservativen) Engagements eintreten und dabei zum einen von transnational zirkulierenden Diskursen beeinflußt sind und zum anderen zukünftige Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent prägen. Die empirischen Befunde und theoretischen Perspektiven des Projektes ermöglichen so eine innovative Analyse (a) von "weichen" Erscheinungsformen des Aktivismus, (b) der Rolle persuasiver Kommunikation bei aktivistischen Bemühungen, transformierend auf die soziale Welt einzuwirken, (c) von Formen des Aktivismus, die eher konservativ als revolutionär sind und (d) der sich neu herausbildenden Interaktionen und Überschneidungen zwischen religiösen und politischen Handlungsfeldern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
Mitverantwortlich Professor Dr. Rijk van Dijk
 
 

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