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Soziale Vergleichsprozesse und Führung in Organisationen
Antragsteller
Professor Christian Tröster, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288207912
Die Behandlung, die Mitarbeiter durch ihre Führungskraft erfahren, hat weitreichende Konsequenzen für ihre Arbeitsverhalten und den Erfolg des Unternehmens. Aber wie beurteilen Mitarbeiter, wie gut ihre Führungskraft sie behandelt? Immer mehr Studien unterstützen den Schluss, dass Mitarbeiter vergleichen, wie anderen Kollegen von ihrer Führungskraft behandelt werden. Wenn sie besser behandelt werden als ihre Kollegen, beurteilen sie ihre Beziehung zu ihrer Führungskraft als qualitativ hochwertiger, fühlen sich positiver, und sind eher bereit, sich für das Unternehmen einzusetzen. Diese Forschungsergebnisse haben fundamentale Bedeutung für bestehende Theorien zur Mitarbeiterführung. So konnte die bestehende Forschung zu sozialen Vergleichen in der Mitarbeiterführung zusätzliche Varianz im Mitarbeiterverhalten erklären. Jedoch deuten diese Ergebnisse auch auf ein Führungsdilemma. Wenn sich Mitarbeiter nur für ihr Unternehmen einsetzen, wenn andere Mitarbeiter vergleichsweise schlechter von der Führungskraft behandelt werden, dann ist es für Führungskräfte praktisch unmöglich zu vermeiden, dass diejenigen, die schlechter behandelt werden, sich weniger für das Unternehmen einsetzen. Und falls Führungskräfte jeden gleich gut behandeln, findet sich niemand, der Bereit wäre, sich über das normale Maß hinaus für das Unternehmen einzusetzen. Das Ziel dieses Antrages ist es, die Motivationsprozesse hinter den sozialen Vergleichen in der Mitarbeiterführung zu erkunden, damit Führungskräfte die Kosten von sozialen Vergleichen bei der Mitarbeiterführung vermeiden und die Vorteile nutzen können. Zu diesem Zweck sind drei Studien geplant. Die erste Studie untersucht die Gleichheitsbelange von Mitarbeitern und untersucht, ob Unterschiede in der Behandlung durch die Führungskraft als fair wahrgenommen werden, wenn die Mitarbeiter in Relation zu ihrer Leistung behandelt werden. Die zweiter Studie untersucht soziale Vergleiche in der Mitarbeiterführung in diversen Teams. Theoretisch gesehen sollten soziale Vergleiche für Angehörige von Minderheiten in diversen Teams relevanter sein. Im dritten Experiment soll untersucht werden, ob Vergleiche mit Mitarbeitern, die besser von ihrer Führungskraft behandelt werden, auch zusätzlichen Arbeitseifer motivieren können, wenn der Mitarbeiter versucht, dadurch die Anerkennung durch die Führungskraft zu erlangen. Zusammenfassend verspricht dieser Antrag, dazu beizutragen, die Theorie zu sozialen Vergleichen in der Mitarbeiterführung weiter zu entwickeln und neue Erkenntnisse bereitzustellen, wie Führungskräfte und Unternehmen erfolgreicher agieren können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Steffen R. Giessner; Professorin Dr. Wendy van Ginkel