Kurzzeitanalyse des alternativen Fortpflanzungsverhaltens von bei der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Geschlechter haben nicht gleiche Interessen bei der Fortpflanzung. Während Männchen, Besitzer vieler Millionen Samenzellen, möglichst viele Paarungen erreichen wollen, wählen Weibchen „gute" Väter für ihren begrenzten Eivorrat aus. Das führt zu Konflikten. Bei Prachtlibellen werden diese bei geringen Dichten vermieden - gute Territorien mit territorialen Männchen werden von Weibchen ausgesucht. Bei hohen Dichten kommt es dagegen zu alternativem Verhalten: Männchen versuchen, bei jeder Gelegenheit Weibchen zu ergreifen. Bislang glaubte man, dass die Weibchen dann von den Männchen auch gefangen werden konnten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass selbst, wenn viele Männchen ein Weibchen verfolgen, dieses entkommen und dabei noch Informationen über die Güte eines Männchens erhalten kann. Männchen konzentrieren sich beim Verfolgen eines Weibchens nicht auf das Fliegen, sondern signalisieren mit den blauen Flügeln zum Weibchen und zu den anderen Männchen. Ihre simultane Kommunikation verringert ihre Fluggeschwindigkeit. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Eier legende Weibchen gegen ihren Willen ergriffen werden. Eine Paarung kann aber auch dann nur mit Kooperation des Weibchens stattfinden.