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Richtungshören und akustische Objekterkennung bei Blumenfledermäusen: Konkurrenz um Übertragungsbandbreite in Blütenechos

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28834122
 
Fledermäusen gelingt es mittels Echoorientierung selbst in völliger Dunkelheit im Flug Beute zu machen. Das Fangen fliegender Insekten im freien Luftraum ist eine inzwischen gut verstandene sensorische Leistung. Jedoch ist noch weitgehend ungeklärt wie etwa blütenbesuchende Fledermausarten ihre in zweierlei Hinsicht ungleich anspruchsvollere Aufgabe lösen: Erstens müssen sie ruhende Blüten inmitten der Störechos der umgebenden Vegetation entdecken. Dabei kommt ihnen entgegen, dass solche Blüten auffällige spektrale Echomuster evolviert haben, um ihren nächtlichen Bestäubern das Finden zu erleichtern. Zweitens müssen sie mit ihrem rasanten Anflug den oft nur Millimeter großen Eingang in das Nektarium punktgenau treffen. Um diese hochgenaue Ortung der Blüte zu ermöglichen, prägt die Fledermausohrmuschel dem Blütenecho ein richtungskodierendes Interferenzmuster auf. Dieses kann jedoch zur Blütenerkennung wichtige objekttypische Information überdecken. Objekt- und Ortsinformation stehen demnach in Konkurrenz um die Übertragungsbandbreite im Echo. Mit Dressurexperimenten und mittels akustischer Messungen soll untersucht werden, wie die gemeinsam fortschreitende Evolution von Blumenfledermaus-Echoortung und Blütenechos diesem Problem begegnet. Am Ende dieses Projektes werden wir 1) verstehen wie nektartrinkende Fledermäuse die für den Blütenanflug erforderliche hohe Genauigkeit des Richtungshörens erreichen, 2) erkennen welche Anteile der Blütenechos dafür verantwortlich zeichnen und 3) eventuell vorhandene Strategien zur störungsfreien gemeinsamen Übertragung von Orts- und Objektinformation aufgedeckt haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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