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Gestapo Zichenau/Plock - Täter, ihre Helfer und deren Opfer im besetzten Polen 1939-1945

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28834225
 
Untersuchungsgegenstand ist die Staatspolizeileitstelle Zichenau/Plock, die sich von 1939- 1945 im Regierungsbezirk Zichenau, einem unter diesem Namen dem Reichsgau Ostpreußen angegliederten Teil des nördlichen Polens, befand. Im Zentrum der Betrachtung steht das Gestapopersonal, deren einheimische Helfer und ihre Opfer: vor allem Juden, Polen und psychisch Kranke. Es kann in der neueren Forschung zur Gestapo als Konsens gelten, dass der Erfolg der Geheimen Staatspolizei im ,Altreich maßgeblich von der Denunziationsbereitschaft der deutschen und österreichischen Bevölkerung ermöglicht wurde. Für die vom ¿Dritten Reich besetzten Gebiete wird eine ähnlich hohe Bereitschaft zur ¿Selbstpolizierung für wahrscheinlich gehalten, sie ist aber noch nicht systematisch und komparativ untersucht worden. Dieses Forschungsprojekt will sich der Kollaboration- und Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung des Bezirkes und deren Grenzen widmen. Methodisch erfolgt der Zugriff auf die Täter und Helfer mit den in der Holocaust- und Täterforschung erprobten Instrumentarien, vor allem kollektivbiographischen und sozialpsychologischen Ansätzen. Die Innovation besteht in der systematischen Einbeziehung der autochthonen Helfer. So werden unter anderem deren Motive für nichtinstitutionelle Kollaboration an der von der Gestapo im Untersuchungsgebiet gesteuerten Vernichtungs- und Vertreibungspolitik analysiert und statistisch ausgewertet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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