Grounding and persistence. Personal identity in bioethics
Theoretical Philosophy
Final Report Abstract
In der gegenwärtigen Bioethik gibt es eine Reihe von Diskussionen, in denen personale Identität wichtig zu sein scheint: Diskussionen über die moralische Verbindlichkeit von Patientenverfügungen oder die Legitimation identitätsändernder Therapien zum Beispiel. Das Projekt ‚Rechtfertigung und Persistenz. Personale Identität in der Bioethik‘ sollte dazu dienen, die Rolle personaler Identität in diesen Diskussionen zu erhellen und Lösungsvorschläge für einige identitätsbezogene bioethische Probleme zu erarbeiten. Außerdem sollte es Grundlagenfragen bearbeiten und die Antworten für die Bioethik fruchtbar machen. Beides ist gelungen. Im Bereich der Grundlagenfragen konnten wichtige Erkenntnisse über die derzeit weit verbreiteten narrativen Theorien personaler Identität gewonnen werden: Als Theorien über unsere numerische Identität durch die Zeit hindurch stehen sie beträchtlichen, vermutlich unüberwindlichen Hindernissen entgegen; als Theorien über das, was uns als Personen ausmacht, haben sie bestenfalls eine epistemische, nicht jedoch die oft behauptete konstitutive Bedeutung. Es konnten Fortschritte bei der Beantwortung der Frage, wie und in welchem Sinne unsere Existenz durch die Zeit hindurch (unsere ‚Persistenz‘) für die Ethik von Patientenverfügungen relevant ist, erzielt werden. Verschiedene Alternativen zu der Auffassung, dass unsere Persistenz relevant ist, wurden untersucht und verworfen. Der aktuelle Forschungsstand in der personalen Ontologie wurde erweitert und gewinnbringend auf die Ethik von Demenzverfügungen bezogen. Dies hat zur Entdeckung zweier neuer Möglichkeiten geführt, die Ethik von Demenzverfügungen von den Problemen personaler Identität weitgehend zu entlasten. Schließlich ist es gelungen, die Debatte über die Legitimation identitätsändernder Therapien voranzutreiben. Mit Blick auf diesen gegenwärtig kontrovers diskutierten Anwendungsbereich wurde eine preisgekrönte Erweiterung des erfolgreichen Informed-Consent-Ansatzes entwickelt.
Publications
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(2017): Caregiver Burden and the medical ethos. Medicine, Health Care and Philosophy 20, S. 383−391
Witt, Karsten; Stümpel, Johanne & Woopen, Christiane
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(2017): Identity change and informed consent. Journal of Medical Ethics 43, S. 384−390
Witt, Karsten
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(2018): Demenz und personale Identität. Zeitschrift für praktische Philosophie 5, S. 153−180
Witt, Karsten
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(2018): Narrative and characterization. Erkenntnis
Witt, Karsten
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(2018): Narrative and persistence. Canadian Journal of Philosophy 49, S. 419–434
Olson, Eric T. & Witt, Karsten
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Personal Identity and the Moral Authority of Advance Directives. In: Kühler M., Mitrović V.L. (eds) Theories of the Self and Autonomy in Medical Ethics. The International Library of Bioethics, vol 83. Springer, Cham. S. 49-67
Witt, Karsten
