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Interaktion von optischen Fluss- und Himmelskompass-Signalen im Zentralkomplex der Wüstenheuschrecke Schistocerca gregaria

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289073763
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Zentralkomplex im Heuschreckengehirn enthält ein neuronales Netzwerk zur Kodierung von Himmelsrichtungen relativ zur Sonne. Die Arbeiten erbrachten eine Fülle von neuen Informationen zur neuronalen Organisation dieses Gehirnareals. Mit der Kartierung von Tangentialzellen im Rahmen des Projektes sind die neuronalen Zelltypen, die den Zentralkomplex ausmachen, bei der Heuschrecke neben der Fruchtfliege am vollständigsten untersucht. Physiologische Untersuchungen zeigten, dass die Neurone geeignet sind, Kompassinformation aus der Polarisation des blauen Himmels mit Ausnahme eines Bereiches von etwa 30° um die Sonne zu liefern. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass neben Himmelkompass-Signalen, die über die untere Einheit des Zentralkörpers in den Zentralkomplex gelangen, ein zweiter Eingang in die Noduli Information zur Bewegung der gesamten Umwelt liefert, wie sie bei Eigenbewegung erzeugt wird. Hierdurch könnte der Zentralkomplex in der Lage sein, Navigationsvektoren (Richtung und Entfernung zu einem Ziel) intern zu speichern und entsprechende Navigationskommandos zu erzeugen. Die Daten tragen damit dazu bei, den internen Mechanismus dieses Navigationszentrums besser zu verstehen und sollten es in Zukunft erleichtern, neuronale Modelle der Navigationskontrolle nach dem Vorbild der Heuschrecke zu erstellen und möglicherweise für autonom navigierende Fahr- oder Flugzeuge nutzbar zu machen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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