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Koordinationsfonds
Antragsteller
Professor Dr. Ralf H. Adams
Fachliche Zuordnung
Entwicklungsneurobiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269353708
Das Blutgefäßsystem und das Nervensystem bilden komplexe, stark verzweigte Netzwerke, die vielfach voneinander abhängen und funktional eng verknüpft sind. Sprossende Blutgefäße, wandernde Neuronen und auswachsende Axone reagieren auf ähnliche Navigationswegweiser und instruktive Signale, wie z.B. Wnt, Notch, VEGF/VEGFR oder Eph/ephrin Moleküle. Bestimmte Gefäße und Nerven sind sogar parallel angeordnet und bilden sich in gegenseitiger Abhängigkeit. Dies kann sowohl neuronale Signale, die auf die Endothelzellen wirken, oder, umgekehrt, die Bildung von Nerven entlang eines existierenden Blutgefäßes involvieren. Die Blut-Hirn-Schranke, die das zentrale Nervensystem gegen potentiell schädliche Zellen und Moleküle aus der Zirkulation schützt, erfordert eng koordinierte Interaktionen zwischen Endothelzellen, Perizyten und Astrozyten in einer Struktur, die neurovaskuläre Einheit genannt wird. Neurovaskuläre Interaktionen spielen bei diversen Entwicklungsprozessen eine zentrale Rolle, bleiben aber auch im adulten Organismus für die normale Funktion von Organen und regenerative Vorgänge unerlässlich. Entsprechend sind Defekte der neurovaskulären Einheit oder eingeschränkte Gefäßfunktion wesentlich an diversen neurodegenerativen Erkrankungen beim Menschen beteiligt.Trotz der offensichtlichen Bedeutung von neurovaskulären Interaktionen sind viele der beteiligten zellulären und molekularen Prozesse noch unverstanden, und die Schnittstelle zwischen vaskulärer Biologie und Neurobiologie wird bislang nur unzureichend erforscht. Hier beantragen wir die Verlängerung einer Forschungsgruppe (FOR 2325), die sich auf neurovaskuläre Signaltransduktion, die Rolle von gemeinsamen molekularen Regulatoren, sowie die Bildung und Erhaltung der neurovaskulären Einheit konzentriert. Dieser Verbund bündelt Forschungsaktivitäten führender Laboratorien in diesem vielversprechenden Themengebiet und ermöglicht dabei starke Synergieeffekten. Mit der Hilfe von zentralen Aktivitäten wird außerdem ein leistungskräftiges Netzwerk geschaffen, welches Interaktionen verstärkt, Forschungsarbeiten unterstützt, die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern fördert, und die Bedeutung neurovaskulärer Forschung nach außen kommuniziert.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2325:
Interaktionen an der Neurovaskulären Schnittstelle