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Multiple Mechanismen der Artenkoexistenz als Grundlage für die Diversität von Artengemeinschaften und ihre Funktionsfähigkeit

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 163658437
 
Die Aufklärung der Mechanismen, die die Koexistenz von Arten begründen, ist grundlegend um verstehen zu können, wie eine hohe Diversität von lokalen Artengemeinschaften zustande kommt und welche Auswirkung diese Diversität auf Ökosystemfunktionen hat. In diesem Projekt werden wir den zeitlichen Verlauf der Populationsdynamik der Pflanzenarten in den Artengemeinschaften des Jena Experimentes untersuchen, um multiple Mechanismen der Artenkoexistenz zu testen.(1) Basierend auf der Theorie von Konkurrenz-Netzwerken werden wir untersuchen, ob die Möglichkeit, die kompetitiven Ränge der Arten aus paarweisen Konkurrenzmatrizen vorhersagen zu können, mit zunehmender Diversität der Artengemeinschaften abnimmt und prüfen, ob die Verlässlichkeit der Vorhersagen von den funktionellen Eigenschaften der beteiligten Arten abhängt.(2) Ausgehend von neuer Koexistenztheorie werden wir die negative Frequenzabhängigkeit des Populationswachstums der Pflanzenarten als Indikator für stabilisierende Nischenunterschiede testen. Wir werden die einzelnen und kumulativen Effekte verschiedener Indikatoren für stabilisierende Nischenunterschiede untersuchen. Dazu gehören Unterschiede der Arten in ihren funktionellen Merkmalen als Surrogat für Nischenkomplementarität in der Nutzung von Ressourcen, die Frequenzabhängigkeit des Befalls mit natürlichen Antagonisten (pathogene Pilze, Herbivore) und artspezifische Reaktionen auf die Variation von Umweltfaktoren, sowie die Bedeutung von relativen Fitnessunterschieden, die aus demographischen Raten der Samen und Keimlinge abgeleitet werden.(3) Wir werden die Konsequenzen der Intransitivität von Konkurrenz-Netzwerken und der Veränderung von Art-Abundanz-Rängen für multiple Ökosystemfunktionen und deren zeitliche Variabilität analysieren.(4) Schließlich werden wir experimentell untersuchen, wie Pflanze-Boden-Rückkopplungen die Wuchsleistung von Pflanzenarten und die Invasionsresistenz von Artengemeinschaften beeinflusst. Im neuen DeLT-BEF-Experiment werden wir dazu ein Phytometer-Experiment durchführen, für welches wir die Pflanzenarten mit besonders hoher bzw. geringer Performanz in den jeweiligen Mischungen des Hauptexperimentes auswählen, sowie die Zusammensetzung der spontan einwandernden Arten in den verschiedenen Behandlungen des DeLT-BEF-Experimentes untersuchen.Die Synthese der langen Zeitreihe der Populationsdynamiken der Pflanzenarten des Jena Experimentes - gemeinsam mit einer einzigartigen Kombination von Daten, die die unterschiedlichen Mechanismen der Koexistenz der Arten begründen können, und mit neuen experimentellen Daten, die in diesem Teilprojekt erhoben werden - wird zu einem besseren Verständnis beitragen, wie die Diversität lokaler Artengemeinschaften zu erklären ist und welche Konsequenzen sie für Ökosystemfunktionen hat.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Niederlande, Schweiz
 
 

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