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Multimodale Musteranalysen zur Abbildung der Entzündung bei Patienten mit Colitis ulcerosa - Beschreibung der Krankheitsaktivität und Vorhersage einer klinischen Remission
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Bocklitz; Professor Dr. Jürgen Popp; Professor Dr. Andreas Stallmach
Fachliche Zuordnung
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Gastroenterologie
Gastroenterologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289488758
Für die individualisierte Behandlung von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist eine Abschätzung der Entzündung im Dickdarm von großer Bedeutung. Der endoskopische Nachweis entzündlicher Veränderungen, zieht unter Umständen eine Intensivierung der Therapie nach sich. Bei völliger Normalisierung des Mukosabefundes im Sinne eines "mucosal healing" hingegen ist die Prognose der Patienten günstig und eine Beendigung der Therapie kann erwogen werden. Die Erfassung der entzündlichen Aktivität ist jedoch schwierig und beruht im Wesentlichen auf der subjektiven Einschätzung des Untersuchers. Vor diesem Hintergrund besteht eine dringende Notwendigkeit für eine untersucherunabhängige Quantifizierung entzündlicher Veränderungen in der Mukosa. Aufbauend auf unseren Voruntersuchungen sollen mittels Raman-Spektroskopie an Gewebeschnitten entzündliche Muster in Enterozyten bei Patienten mit Colitis ulcerosa charakterisiert werden. Diese Untersuchungen ermöglichen eine Quantifizierung der Entzündung durch "Pattern recognition"-Analysen und eine spektroskopischer Modellierung der Inflammation. Die vor Therapieeinleitung und nach 3 Monaten Therapie an Patienten erhobenen spektroskopischen Muster werden auf ihre Prädiktion des klinischen Verlaufes und des Eintretens einer Remission untersucht. Um eine schnellere Messung und die Beurteilung größerer Areale zu gewährleisten, wird eine "multimodale Bildgebung" als Kombination aus Zwei-Photonen-angeregter-Fluoreszenz (TPEF), Zweite-Harmonische-Anregung (SHG) und kohärenter Anti-Stokes Raman-Streuung (CARS) eingesetzt. Diese Arbeiten sollen die Voraussetzungen für eine endoskopische molekulare Echtzeit-Bildgebung bei entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes in vivo schaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen