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Wissenschaftliches Netzwerk zum besseren Verständnis der Neuroplastizität und assoziierter Funktionen nach einer Hemisphärektomie

Antragstellerin Professorin Dr. Frauke Nees, seit 4/2018
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289633351
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Hemisphärektomie stellt eine chirurgische Maßnahme dar, bei der eine Gehirnhälfte entfernt bzw. funktionell vom übrigen Gehirn abgekoppelt wird (Hemisphärotomie). Diese Operationstechnik wird vorzugsweise eingesetzt bei Kindern mit pharmakorefraktärer Epilepsie, die auf eine hemisphärische Schädigung zurückzuführen sind. Jedoch sind bisher die vollen Auswirkungen dieser Operation auf die kognitiven, motorischen, sensorischen, emotionalen sowie sprachlichen Fähigkeiten der Kinder noch weitestgehend unbekannt. Außerdem müssen Faktoren wie Beeinträchtigungen, die aufgrund der jeweiligen Erkrankung bereits vor einer Operation bestehen, sowie das Alter bei Epilepsiebeginn und zum Zeitpunkt der Operation berücksichtigt werden. Darauf aufbauend müssen bestehende Trainingsmethoden nach einer Hemisphärektomie evaluiert und neue entwickelt werden. Dies wurde im Rahmen des Netzwerks umgesetzt und eine erste Zusammenführung europaweit erhobener Daten in eine Datenbank realisiert. Das wissenschaftliche Netzwerk hat sich den Punkten im Rahmen von Netzwerktreffen angenommen und eine Kooperationsstruktur geschaffen, auf der man interdisziplinär dazu beitragen kann, eine Reihe bisher offener Fragen zu klären und die Entwicklung von passgenauen Therapieverfahren voranzutreiben. Die gewonnenen Erkenntnisse können direkt in die Klinik einfließen und bieten am Ende auch, neben der Hemisphärektomie, Rückschlüsse auf andere neuronale (Entwicklungs)störungen wie Autismus, traumatische Gehirnverletzung oder Schlaganfall zu, bei denen beispielsweise Bewegungseinschränkungen und/oder kognitive Beeinträchtigungen vorliegen.

 
 

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