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Ballistischer Wärmetransport in dünnen Oxidschichten
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Saskia F. Fischer; Dr. Andreas Popp
Fachliche Zuordnung
Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung
Förderung seit 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289649665
In diesem Projekt sollen die Untersuchungen zur die Wärmeleitfähigkeit im Übergangsbereich vom diffusiven zum ballistischen thermischen Transport experimentell fortgesetzt und -fertiggestellt werden. Als Modelsystem mit großem Anwendungspotential, z.B. in der Leistungselektronik, wird beta-Galliumoxid als epitaktisch-gewachsenene Schichten und in Heterostrukturen untersucht. In diesen Materialien dominiert der Phononenbeitrag den Wärmetransport, wobei die halbleitenden elektrischen Eigenschaften durch Dotierung eingestellt werden können. Ziel ist es äußerst niedrig dotierte Epi-Schichten höchster kristalliner Qualität zu wachsen und den Wachstumsprozess zu verstehen und zu kontrollieren. Wegen der Temperaturabhängigkeit der phononischen Streulängen kann der Übergang zum ballistischen Transport für niedrig dotierte Schichten mit der Variation der Schichtdicke eingestellt werden. Der theoretisch als Casimir-Limit bekannte Grenzfall tritt ein, wenn die mittlere freie Weglänge der Phononen die Probendicke übersteigt. In diesem Fall ist die Wärmeleitfähigkeit nicht mehr bestimmt durch die Fourier-Gleichung, sondern durch die Probengeometrie und Randbedingungen. In diesem Bereich gibt es bisher kaum experimentelle Daten. Ausgehend von unseren erfolgsversprechenden Arbeiten in der ersten Förderperiode des Projekts zum elektrischen und thermischen Transport an einkristallinen Volumenmaterial und epitaktischen Schichten aus beta-Galliumoxid mit Schichtdicken sollen für niedrig dotierte Schichten die implementierten Messmethoden angepasst und angewendet werden. Die für den Wärmetransport verantwortliche Phononenstreuung wird als Funktion von Temperatur, Schichtdicke und Dotierung untersucht. Sowohl das Wachstum als auch die thermischen Transportuntersuchungen müssen hierzu methodisch (weiter-)entwickelt werden und auf den Grenzfall hin angewendet werden. Die experimentellen und methodischen Ergebnisse werden einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Wärmetransports durch dünne Oxid-Schichten liefern und zur Verbesserung der Wärmeableitung von einer aktiven elektronischen Schicht zu einem Substrat im Anwendungsfall. Bisher begrenzt ungenügender Wärmefluß den Einsatzbereich mikroelektronischer Bauelemente insbesondere bei hoher Leistung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Rüdiger Mitdank