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Räumliche Modellierung indivueller Dienstleistungsentscheidungen und ihres Einflusses auf den sozial-ökologischen Wandel

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279374797
 
In diesem Projekt sollen die Beziehungen zwischen den Standorten von Personen und ihren Entscheidungen bzgl. ihrer Lebensgrundlagen und der Nutzung von Ökosystem- und Nicht-Ökosystem-Dienstleistungen entlang eines Land-Stadt Gradienten untersucht werden. Urbanisierung kann als ein Prozess betrachtet werden, in dem die Mitglieder einer wachsenden Bevölkerung zunehmend Nicht-Ökosystemdienstleistungen gegenüber Ökosystemdienstleistungen priorisieren. Dieser Trend wird von Verdichtung der Bevölkerung, Hochskalierung von Nachfrage und ökologischen Auswirkungen sowie einer Trennung von Mensch und Ökosystemen begleitet.Basierend auf räumlichen Modellen des Städtewachstums und ihrer Beziehung zur Landwirtschaft wollen wir verstehen, wie sich der Land-Stadt Gradient organisiert, ob die räumliche Entwicklung der Selbstorganisation einfachen Grundprinzipien folgt, ob und wie sich Heterogenität landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren, z.B. Bodengüte, auf die Muster und die Rate der Urbanisierung auswirkt, und ob und wie Kooperation oder Defektion zwischen benachbarten Wohngebieten die Organisation des Land-Stadt Gradienten in wachsenden Städten wie Bangalore beeinflussen können.Basierend auf Ostroms Konzept sozial-ökologischer Systeme werden wir einen minimalen Satz von Regeln in einem einfachen räumlichen Modell kombinieren. Insbesondere werden wir annehmen, dass die Bevölkerung wächst und ausreichend Nahrung produzieren muss, sich die Produktionsmenge in urbanen und ruralen Räumen unterscheidet, Urbanisierung zu Umweltschäden führt, Personen in benachbarte Wohngebieten umziehen können, Entscheidungen über Verbleib oder Umzug rational auf Basis der Kosten-/Nutzenerwartung getroffen werden, und Wohngebiete darüber entscheiden können, ob sie weitere Zuzüge gestatten. Bevölkerungswachstum und Siedlungsdynamiken sollen in einer räumlich strukturierten Landschaft mit einem Reaktions-Diffusions-Modell simuliert werden. Dies soll mit einem spieltheoretischen Ansatz für die Verhandlungen zwischen Siedlern kombiniert werden, z.B. mit dem Habicht-Taube-Spiel, bei dem Spieler wählen, ob sie eine aggressive oder friedliche Strategie verfolgen. So können die Bewohner eines bestimmten Wohngebiets z.B. entscheiden, ob sie eine Stadterweiterung durch Besiedlung landwirtschaftlicher Flächen zulassen, um die Bevölkerungsdichte gering zu halten. Komplexere Modellvarianten werden auf den in FOR2432 erhobenen, realen Daten basieren.Ziel der Modellierung ist es zu untersuchen, wie menschliche Entscheidungen und Präferenzen die Selbstorganisation von räumlichen Mustern und räumlicher Dynamik (z.B. in Form der Ausweitung von Landwirtschaft am Stadtrand) im Kontext der Urbanisierung und der Landwirtschaft erklären können. Dies wird es uns ermöglichen, sowohl die Bedingungen besser zu verstehen, unter denen Konkurrenz entsteht, als auch die unter denen sie die Vulnerabiliät von Haushalten erhöht.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Australien, Indien
 
 

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