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Ermittlung der Auswirkungen, der Kostenwirksamkeit und der Benefit-Incidence von nationalen Richtlinien zur Abschaffung von Nutzerentgelten in Afrika: Eine Multi-Methoden-Studie in Burkina Faso

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289993500
 
Dieser Antrag baut auf einer früheren DFG-geförderten Studie zur Wirksamkeit und Kosteneffizienz einer teilweisen gesetzlichen und einer kompletten (im Pilotprojekt) Abschaffung von Nutzerentgelten für Geburten in Gesundheitseinrichtungen in Burkina Faso zwischen 2007 und 2015 auf. Unsere bisherige Forschung konnte belegen, dass beide Ansätze die in Anspruch genommenen Gesundheitsleistungen steigerten und gemessen an Kostenwirksamkeitsschwellenwerte Burkina Fasos und der WHO kosteneffizienter waren. Bis heute ist unsere eine von wenigen Studien, die die Kosteneffizienz der Abschaffung von Nutzerentgelten untersucht hat, und die einzige, die deren Wirkung auch in Hinblick auf Mortalitäts- und Morbiditätsreduktion modelliert hat.Um die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, erlassen zunehmend mehr Länder umfassendere nationale Richtlinien zur Abschaffung von Nutzerentgelten. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Bewertung der Auswirkungen dieser Richtlinien auf Gerechtigkeit, Kostenwirksamkeit im Verhältnis zu Gerechtigkeitsgewinn, und Verteilungsinzidenz getätigter Investitionen fehlen weitgehend. Die Umsetzung der nationalen Richtlinie zur kostenlosen Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder (Gratuité) in Burkina Faso seit 2016 bietet eine einzigartige Gelegenheit, bestehende Wissenslücken zu schließen. Mit diesem Forschungsantrag wollen wir den Umfang unserer bisherigen Arbeit um drei Forschungsziele erweitern: 1. Bestimmung kurz- und langfristiger Auswirkungen der Gratuité; 2. Ermittlung der Kosteneffektivität und erweiterten Kosteneffektivität der Gratuité verglichen mit dem Status quo gebührenpflichtiger Leistungserbringung; 3. Beurteilung der Verteilungsinzidenz der Gratuité hinsichtlich ihrer gesamten sowie öffentlichen Gesundheitsausgaben. Unsere Arbeit verfolgt einen multi-methodischen Ansatz, der sich in drei Studienkomponenten mit jeweils einem Ziel und entsprechenden spezifischen Outcome-Maßen gliedert. Gerechtigkeit ist Querschnittsfokus unserer Arbeit; entsprechende Analysen sind in jede Studienkomponente integriert. Zu unseren analytischen Ansätzen gehören unterbrochene Zeitreihenanalysen, Kosten-Wirksamkeits- und erweiterte Kosten-Wirksamkeits-Analysen, sowie Benefit-Incidence-Analysen. Wir stützen uns in erster Linie auf vorhandene Datenquellen (Gesundheitsmanagement-Informationssystem, Gesundheits- und demographische Surveillance-Daten, nationale Gesundheitskonten, eigene Mikrokostenstudie zur Leistungserbringung und eigene bevölkerungsbezogene Erhebungen), ergänzt durch Primärdaten aus einer retrospektiven Erhebung in Gesundheitszentren und einer Kostenstudie auf nationaler Ebene. Dank des umfassenden und soliden analytischen Konzeptes wird unsere Arbeit einen wesentlichen Beitrag sowohl zur wissenschaftlichen Literatur als auch zum politischen Diskurs über Richtlinien zur Abschaffung von Nutzerentgelten sowie im weiteren Sinne über die Finanzierung des Gesundheitswesens in Afrika südlich der Sahara beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Burkina Faso
ausländischer Mitantragsteller Dr. Ali Sié, Ph.D.
 
 

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