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Oberflächengestützte Synthese von funktionalisierten Honeycombene-Makrozyklen und verwandten zweidimensionalen Polymerstrukturen

Fachliche Zuordnung Festkörper- und Oberflächenchemie, Materialsynthese
Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290068185
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Honeycombene und verwandte Nanographene, Nanobänder und 2D‐Polymere wurden durch oberflächengestützte Synthese (on‐surface synthesis, OSS) erzeugt. Dabei konnte ein detailliertes mechanistisches Verständnis der Oberflächenprozesse erreicht werden, das eine solide Grundlage für weitreichende Selektivitätskontrolle darstellt. Reaktionskontrolle in der OSS: Neue Konzepte für die selektive Reaktionskontrolle in der OSS wurden erprobt. Um hohe Ausbeuten an Makrozyklen zu erzielen, wurden verschiedene Ansätze entwickelt, darunter thermodynamische und kinetische Kontrolle, sterische Kontrolle durch gezieltes Präkursordesign, Kontrolle durch Oberflächenwechselwirkungen und Oberflächenstruktur sowie 0D‐ und 1D‐Oberflächentemplate. Es wurden mechanistische Studien von OSS‐Reaktionen durchgeführt, um Prinzipien der Reaktionskontrolle zu etablieren sowie die Ausbeuten und Selektivitäten zu maximieren. Mit der Interpolymer‐Dehydrofluorierung haben wir eine neue Reaktion für die Synthese von nicht‐benzenoiden Ringsystemen in die OSS eingeführt. Makrozyklen: Verschiedene π‐konjugierte Oligophenylenmakrozyklen wie die hexagonalen Honeycombene und verwandte Moleküle mit quadratischer, pentagonaler und heptagonaler Symmetrie wurden mittles OSS synthetisiert. Detaillierte mechanistische Studien wurden durchgeführt, um die Konkurrenz zwischen Ringbildung und Kettenwachstum bei der Polymerisation auf der Oberfläche zu verstehen. Es wurden neue Ansätze zur Kontrolle der Ring‐/Kettenkonkurrenz eingeführt, wie z. B. das Verdünnungsprinzip auf Oberflächen, Oberflächentemplate sowie kinetische und thermodynamische Prinzipien. Auf dieser Basis gelang die erste OSS eines Cycloarens durch zielgerichtetes Präkursordesign und Ausnutzung von Adsorbat‐Substrat‐Wechselwirkungen. Ebenso wurde Kekulen als prototypisches Cycloaren mit sehr hoher Ausbeute und Selektivität auf einer Oberfläche synthetisiert. Die dabei erzeugten geordneten Kekulen‐Monolagen ermöglichten Photoemissionstomographie‐Messungen, die zeigten, dass Kekulen korrekt durch das Clar‐Modell der Aromatizität beschrieben wird. Einen weiteren Erfolg unseres Ansatzes stellt die erste Synthese eines Superphthalocyanin‐Derivats (superPC) ohne Uranzentrum dar. Darüber hinaus wurden verschiedene andere metallorganische Makrocyclen synthetisiert und für die Untersuchung der Ring‐ /Kettenkonkurrenz in OSS‐Reaktionen verwendet. Nanobänder und 2D‐Kohlenstoffmaterialien: Mit der erfolgreichen Synthese von Biphenylen‐Netzwerk konnte ein neues planares sp2‐Kohlenstoffallotrop erzeugt werden. Dieses neue Allotrop ist aus 4‐, 6‐ und 8‐gliedrigen Ringen aufgebaut und wurde auf einer Goldoberfläche mittels Interpolymer‐ Dehydrofluorierung hergestellt. Außerdem wurden die ersten Kohlenstoff‐Nanobänder auf Azulenbasis mit 4‐, 5‐, 6‐ und 7‐gliedrigen Ringen (Phagraphen, TPH‐Graphen) hergestellt. Aufgrund ihrer nicht‐benzenoiden und/oder nicht‐alternierenden Topologie haben diese Kohlenstoffmaterialien einzigartige Eigenschaften, die sich stark von denen des Graphens unterscheiden, wie z. B. metallischen Charakter bei sehr kleinen Abmessungen.

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