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Der Einfluss von Ressourcenqualität auf life-history Parameter und die chemische Verteidigung bei Hornmilben

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290419352
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Hornmilben zeichnen sich durch diverse chemische Kompositionen ihres exokrinen Wehrdrüsensekrets aus. Unbekannt sind die Biosynthesen vieler der Komponenten des Wehrsekrets, die auch an generelle metabolische Fähigkeiten der Tiere gekoppelt sind. Im Rahmen des Projekts sollten in diesem Kontext 4 Fragen untersucht werden: Q1: Wie beeinflusst die Nährstoffzusammensetzung einer Ressource die Regeneration von Wehrsekreten (Menge und chemische Zusammensetzung) sowie Wachstum und Reproduktion? Q2: Welche Nähstoffe werden für die Biosynthese der Wehrsekrete benötigt? Q3: Wie werden die unterschiedlichen chemische Klassen (besonders die Aromaten) der Wehrsekret Komponenten synthetisiert? Q4: Sind Hornmilben in der Lage, Ressourcen bezüglich Ihrer Qualität zu differenzieren? Wir konnten zeigen, dass die Nährstoffzusammensetzung sowohl die Menge der Wehrsekrete als auch deren Zusammensetzung beeinflusst. Dies wiederum hat einen Einfluss auf die Wehrhaftigkeit der Tiere und somit auf die Räuber-Beute-Dynamik und das Nahrungsnetz. Wie erwartet sind auch das Wachstum und die Reproduktion der Tiere von der Nährstoffzusammensetzung verfügbarer Ressourcen abhängig. Die Tiere sind in der Lage, Ressourcen olfaktorisch aufzufinden und entsprechend ihren Bedürfnissen zu wählen. Tiere sind an sich nicht in der Lage aromatische Verbindungen selber zu synthetisieren. Solche Verbindungen werden entweder aus der Nahrung (aromatische Aminosäuren) bezogen oder von symbiontischen Partnern synthetisiert. Beides scheint bei den Hornmilben jedoch nicht der Fall zu sein: Unsere Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass die Tiere eine eigene Polyketidsynthase besitzen und somit in der Lage sind, aromatische Verbindungen eigenständig herzustellen. Der genomische Hintergrund hierfür ist jedoch noch ungeklärt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017). Biomarker function and nutritional stoichiometry of neutral lipid fatty acids and amino acids in oribatid mites. Soil Biol. Biochem. 115: 35-43
    Brückner, A., Hilpert, A., Heethoff M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.soilbio.2017.07.020)
  • (2017). Storage and release of hydrogen cyanide in a chelicerate (Oribatula tibialis). Proc. Natl. Acad. Sci. USA 114(13): 3469-3472
    Brückner, A., Raspotnig, G., Wehner, K., Meusinger, R., Norton, R.A., Heethoff, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1073/pnas.1618327114)
  • (2017). The ontogeny of oil gland chemistry in the oribatid mite Archegozetes longisetosus Aoki (Oribatida, Trhypochthoniidae). Int. J. Acarology 43: 337-342
    Brückner A., Heethoff M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/01647954.2017.1321042)
  • (2018) Nutritional quality modulates trait variability. Frontiers in Zoology 15:50
    Brückner, A., Schuster, R., Wehner, K., Heethoff, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1186/s12983-018-0297-2)
  • (2018). Effects of nutritional quality on the reproductve biology of Archegozetes longisetosus (Actinotrichida, Oribatida, Trhypochthoniidae). Soil Organisms 90: 1-12
    Brückner, A., Schuster, R., Wehner, K., Heethoff, M.
  • (2018). Nutritional effects on chemical defense alter predatorprey dynamics. Chemoecology 28: 1-9
    Brückner, A., Heethoff, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00049-018-0253-9)
  • (2018). Track the snack - olfactory cues shape foraging behaviour of decomposing soil mites (Oribatida). Pedobiologia 66: 74-80
    Brückner, A., Schuster, R., Smit, T., Pollierer, M.M., Schäffler, I., Heethoff, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.pedobi.2017.10.004)
 
 

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