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Das Zusammenspiel von Infektionserregern bei chronischer Leberentzündung am Beispiel von Hepatitis B Virus und dem Helminthen Schistosoma mansoni

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Immunologie
Virologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290587264
 
Eine der häufigsten Komplikationen einer akuten Infektion mit dem Hepatitis B Virus (HBV) ist die Etablierung einer chronischen Leberentzündung (Hepatitis) und bei Patienten mit chronischer Hepatitis B ist das Risiko an einer Leberzirrhose und dem hepatozellulären Leberkarzinom (HCC) zu erkranken, sehr hoch. Interessanterweise treten chronische Hepatitis B ebenso wie HCC deutlich häufiger in Entwicklungsländern als Industrieländern auf. Parallel dazu sind in Ländern der Dritten Welt Infektionen mit verschiedenen Helminthen-(Wurm)-Arten, wie beispielsweise Schistosoma mansoni, dem Erreger der Bilharziose, sehr verbreitet. Helminthen verursachen chronische Infektionen und um diese dauerhaft aufrecht zu erhalten, haben sie immunregulatorische und sogar immunsuppressive Eigenschaften entwickelt. Bei einer Ko-Infektion könnten diese zur Persistenz des HBV führen, indem anti-virale Immunantworten unterdrückt werden und damit ein Fortschreiten der Lebererkrankung begünstigt wird. Schistosomen-induzierte Immunantworten hingegen verlaufen sehr dynamisch, d.h. von einer anfänglich akuten, stark inflammatorischen (Th1) zu einer chronisch, anti-inflammatorischen (Th2) und immunregulierenden Phase, in der Suppressorzellen wie die regulatorischen Zellen (Treg) eine wichtige Rolle spielen. Wir glauben daher, dass dieser Umstand sich auch auf den Verlauf einer akuten wie auch chronischen HBV Infektion sehr unterschiedlich auswirken kann. Zusammengefasst sind daher die Ziele dieses Antrags, sowohl den Einfluss dieser immunologisch divergenten Phasen auf den Verlauf einer akuten HBV Infektion, als auch den Einfluss einer sekundären Schistosomeninfektion auf eine bereits bestehende chronische HBV Infektion zu untersuchen. Ein besonderer Fokus soll dabei auf die Leber gerichtet werden, da diese der primäre Infektionsort beider Erreger ist. Mit Hilfe der Erkenntnisse aus den geplanten Experimenten wollen wir besser verstehen, warum die Rate chronischer HBV-Infektionen in Ländern der Dritten Welt im Vergleich zu den Industrieländern um vieles höher ist. Des Weiteren könnten Überlegungen, Wurmtherapien mittelfristig in weltweite Hepaptits B Therapie- und Impfkampagnen einzubeziehen, deren Erfolg wesentlich verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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