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Ethnologische Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung - Der Konflikt im Norden Ugandas

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29077637
 
Das Forschungsprojekt, das sich in zwei Teilprojekte mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung untergliedert, soll am Beispiel der Acholi im Norden Ugandas und in der Diaspora Großbritanniens einen empirischen und theoretisch-vergleichenden Beitrag zur Ethnologie des Krieges und des Friedens bzw. der Konflikttransformation liefern. Zudem wird die praktische Relevanz der Untersuchungen unter Betonung kultureller Konfliktbewältigungsressourcen angestrebt. Teilprojekt 1 Dieses Teilprojekt knüpft an die bisherige ethnologische Forschung zu Krieg und Gewalt an, innerhalb derer Kriegsursachen und Konfliktaustragungsverläufe im Vordergrund stehen, jedoch kaum zu Prozessen der Friedensentwicklung gearbeitet wurde. Es fokussiert inner-, zwischen- und überstaatliche sowie zivilgesellschaftliche Initiativen der Konflikttransformation im Kontext langwieriger Prozesse der gewaltsamen Konfliktaustragung und des damit einhergehenden gesellschaftlichen Wandels. Diese sollen am Beispiel des Konfliktes im Norden Ugandas empirisch untersucht und im Vergleich mit der Situation in anderen Regionen (u.a. Sri Lanka, Osttimor und Serbien) analysiert werden. Im Fokus steht hierbei die Alltagspraxis auf lokaler Ebene, die vor dem Hintergrund regionaler, nationaler und globaler Faktoren analysiert werden soll. Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag sowohl zur Regionalforschung Ostafrikas aus konfliktethnologischer Perspektive als auch zur Theorie und Praxis der Friedens- und Konfliktforschung aus vergleichender Perspektive zu leisten, wobei kulturelle Faktoren besondere Berücksichtigung erfahren. Teilprojekt 2 Dieses Teilprojekt befasst sich mit der bislang kaum beachteten Rolle von Diasporen in Prozessen des Friedensaufbaus am Beispiel der transnationalen Vernetzung zivilgesellschaftlicher, politischer und religiöser Akteure in Nord-Uganda und in der Diaspora. Im Mittelpunkt stehen die Ziele und Strategien solcher Akteure im Prozess des peacemaking und peacebuilding sowie die von ihnen in diesem Zusammenhang bewirkten Veränderungen in der Konfliktregion, die sich unter anderem auf die Reorganisation infrastruktureller Ressourcen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und Kommunikation beziehen. Zunächst werden Nichtregierungsorganisationen, religiöse Initiativen und lokale Medien in Nord-Uganda untersucht, die von der seit 1996 bestehenden Acholi-Organisation Kacoke Madit in London unterstützt werden. Die anschließende Untersuchung in Großbritannien konzentriert sich auf Kacoke Madit, die Acholi-Gemeinschaften in Uganda, Europa, den USA, Kanada und anderen Ländern vernetzt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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