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Die historische Köhlerei in Brandenburg - Analyse der räumlichen Dimension und der Effekte auf bodenhydraulische Eigenschaften
Antragstellerin
Dr. Anna Schneider
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290795526
Die historische Köhlerei hat an ehemaligen Meilerstandorten charakteristische anthropogene Kleinformen und Substrate hinterlassen, die wertvolle Archive der Landnutzungsgeschichte darstellen. Darüber hinaus sind an diesen Standorten die Böden und damit die Ökosysteme nachhaltig verändert worden. Trotz einer Vielzahl von Untersuchungen an historischen Meilerplätzen in Mitteleuropa sind wesentliche Fragen bezüglich der Bedeutung der Holzkohleproduktion als Teil der Landnutzungsgeschichte und ihren Auswirkungen auf Bodeneigenschaften noch ungeklärt. So liegen kaum flächige Kartierungen und Analysen der räumlichen Verteilung von historischen Meilerstandorten vor, und Auswirkungen auf Böden und Ökosysteme wurden demzufolge meist nur für Einzelstandorte charakterisiert. Das gilt insbesondere für das Gebiet des nordeuropäischen Tieflands, für das die räumlichen Dimensionen der Waldnutzung zur Holzkohleproduktion bislang kaum bekannt sind. Detaillierte Untersuchungen am vermutlich größten bisher in archäologischen Grabungen dokumentierten Meilerfeld im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde bei Cottbus und weitere Studien lassen vermuten, dass die Bedeutung der Köhlerei als Waldnutzungsform, die Verbreitung und Anzahl von Holzkohleproduktionsgebieten und Meilerstellen und damit auch die Relevanz ihrer Effekte auf Bodeneigenschaften besonders für diese Region bisher stark unterschätzt wurden.Ziel des Projektes ist es daher, für das Gebiet des Landes Brandenburg als Teilregion des nordeuropäischen Tieflands die räumlichen Dimensionen der historischen Köhlerei und relevante Auswirkungen auf die hydraulischen Bodeneigenschaften zu beschreiben und zu bewerten. Dazu werden GIS-basierte Analysen und bodenkundliche Feldmethoden kombiniert. Die wesentlichen Bestandteile des beantragten Projekts sind 1) die Identifizierung von Holzkohleproduktionsgebieten durch ein GIS-basiertes Modell auf Basis historischer und aktueller Informationen zu Landschafts- und Landnutzungsstrukturen; 2) die automatisierte, flächige Kartierung von Lage und Durchmesser von Meilerplätzen innerhalb dieser Gebiete auf Basis von hochaufgelösten digitalen Geländemodellen und die Analyse ihrer räumlichen Verteilung im Verhältnis zu natur- und kulturräumlichen Strukturen; 3) die Charakterisierung der bodenhydraulischen Parameter von Meilerstandorten durch Infiltrationsversuche und Monitoring des Bodenwasserhaushalts; und 4) eine Bewertung dieser Einflüsse auf der Landschaftsebene durch die GIS-basierte Kombination der Ergebnisse aus Kartierung und bodenkundlichen Untersuchungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen